Dienstag, 3. April 2007

Montag, 02. April (Tag 18)

Montag, 02. April 2007 (Tag 18),
Radio Americana beendet die Nachtruhe, der Moderator ist immer noch der Gleiche und er nervt. Duschen, Frühstücken, zur Arbeit. Halt, vorher noch Müll rausbringen. Der Müll wird hier immer Montags, Mittwochs und Freitags abgeholt. Nur diese Woche nicht. Es ist semana santa und alles ist anders. Donnerstag und Freitag sind Feiertage, deshalb wird der Müll erst am Abend abgeholt. Verstanden? Wir auch nicht, aber wir tragen unseren Müll wieder rein und warten einfach mal ab, was passiert. Meine Wäsche habe ich auch noch rasch eingeweicht, diesmal auch wirklich mit Waschpulver statt Chlorbleiche und dann geht es wirklich zur Arbeit.
Ich beschreibe nun mal meinen typischen Tagesablauf, so wie er sich mir in der letzten Woche dargestellt hat und wie es vermutlich noch eine ganze Zeit weitergehen wird. Ankunft ist immer so gegen kurz nach acht. Bis um neun bringe ich dann damit zu, eMails zu lesen und zu beantworten, sowie im Internet zu surfen (Heise, Spiegel, Userfriendly, Frederik, Haitzinger und Webuni). Dann schreibe ich meinen Blogeintrag für den Vortag (so wie jetzt) und verbringe dann noch die Zeit mit diesem und jenem bis ca. zehn Uhr dreißig, halb elf. Dann beginne ich, wirklich zwei Stunden fleißig zu sein, ich Programmiere, lese SQL- und PHP-Dokumentation, und schaffe wirklich was. Das wird auch nur unterbrochen von der Bestellaufnahme des Snackwunsches (immer so gegen elf geht einer aus dem Büro los, Kleinigkeiten einkaufen, also empanadas, Schokolade und Getränke) und dem Snackverzehr. Ab halb eins bereite ich mich dann mental auf das Mittagessen vor (es sei denn, es ist wirklich mal viel zu tun, dann bin ich auch bis eins fleißig), zu dem wir dann um eins Aufbrechen. Das Mittagessen dauert typischweise bis halb, dreiviertel zwei. Davon zurück im Büro wende ich mich meinen ICQ-Kontakten zu (es ist gegen neun Uhr in Deutschland, und die meisten Leute sind online und haben Zeit für einen Plausch). Je nach dem, wie viel noch zu tun ist, lege ich dann von halb drei bis halb fünf nochmal eine Fleißphase ein oder bleibe bei meinen ICQ-Leuten. Ab halb fünf (oder schon etwas eher) bereite ich mich dann schließlich auf meinen Feierabend vor. Gegen vier schaut mein Betreuer immer vorbei und fragt nach meinem Tagwerk, und der ist dann immer sowas von begeistert und aus dem Häuschen, wie schnell ich arbeite und was ich doch schon alles an Ergebnissen habe, dass ich jeden Tag aufs Neue beschließe, an meiner Zeiteinteilung nichts zu ändern. Um kurz nach fünf geht es dann mit dem Taxi nach Hause. Ist schließlich auch ein langer Tag immer und irgendwann hat man sich seinen Feierabend einfach verdient.
Zu Hause dann Wäsche aufhängen, Kaffee trinken.
Stefan (der kam heute früh an) versteht den Wachmann falsch: „Ihr könnt Euren Müll nicht rausstellen, dass wird teuer!“, wir fragen also nochmal nach. Der Wachmann meinte aber tatsächlich „Ihr könnt Euren Müll jetzt rausstellen. Und kann vielleicht jemand einen Zwanziger wechseln?“ Tja, alles nicht so einfach, aber immerhin müssen wir nichts bezahlen und werden unseren Müll noch los.
Einkaufen gehen zum El Kosto und zur Bäckerei (da riecht es fast so, wie in Vörden in der Bäckerei). Abendbrot, Wochenend-Planung; Steffi und André waren in der Stadt, Möglichkeiten auskundschaften. Eigentlich wollten wir nach Cusco, aber die Idee hatten aus unerklärlichen Gründen auch noch gaaanz viele andere Leute, komisch, und das wo Ostern ist, so dass Hotels und Transfer dann doch arg teuer werden würden (300 US$ pro Nase). Alternativ nun der Plan, eine Jugendtour mit Wandern und Camping zu machen. Mal sehen, wie das wird. Zumindest preislich (35 Soles, etwa 9 EU) liegt es reichlich günstiger, auch wenn ich ja jetzt nich sooo der Camping-Freund bin, aber eine Nacht, wird schon irgendwie. Ein wesentlicher Vorteil dabei ist, dass wir uns die Osterprozessionen hier in Arequipa anschauen können, weil die Minitour nur zwei Tage (Donnerstag und Freitag) dauert, und nicht wie die geplante Cusco-Tour gleich vier Tage. Und außerdem haben wir noch zwei Einladungen zum Essen, einmal bei Carmen, der betreuenden Dozentin der UAP und dann noch beim A-Team (so hat André das peruanische Empfangskomitee getauft), die wollen auch mal für uns kochen. Das wird bestimmt lustig.
Oscar und Ursula schauen noch vorbei, außerdem ist Dan mal wieder im Haus. Er hat mir eine Bolero-CD mitgebracht, weil mir die Musik neulich im Taxi so gut gefallen hat. Nicht schlecht.
Irgendwann (gegen zehn, halb elf) gehen wir zu Bett und diesmal sorge ich vorher für ein anderes Radioprogramm. Es muss nicht zwingend besser sein, aber es ist anders. Kein Radio Americana auf 95,7 MHz mehr sondern jetzt ein Sender mit englischer Musik auf 107,6 MHz. Wie uns der gefallen hat, dazu morgen mehr ...

Nachtrag: Zum Mittagessen gab es Nudelauflauf mit fritierten Hähnchenstücken. Diese waren allerdings bei mir etwas haarig, als ob sie erst auf den Boden gefallen und dann doch noch zubereitet worden sind. Lecker ... Der Auflauf war auch nach drei Habsen etwas langweilig. Immerhin war die Nudelsuppe vorher ganz in Ordnung.

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