Mittwoch, 30. April 2008

Ende April in Berlin

Ruhig ist es hier geworden in diesem Blog (der Blog), anderswo freut sich ein Autor über seinen 200. Blogeintrag (der 200. Beitrag hier müsste irgendwann gegen Ende von Peru sein ...), ein anderer rebloggt ältere Beiträge, noch jemand anders wohnt jetzt in der Schweiz, was ihn aber nicht davon abhält, kurz mal eben auf dem Weg nach Finnland einen Abstecher zu mir nach Berlin zu machen.

Überhaupt, Berlin, neue Wohnung. Erste Berichte gabs ja schon an anderer Stelle, da sollte ich demnächst vielleicht auch noch mal etwas zu sagen. Aber vorher noch kurz der Hinweis auf einen kleinen, vermutlich bis jetzt eher unbekannten Berlin-Blog. Einfach mal reinlesen, manchmal gibt's ganz nette Gedanken zur Zeitgeschichte.
Berlin dieser Tage, da ist man so richtig am Puls der Zeit. Tarifstreit zum Beispiel. Da fahren dann keine BVG-Busse, aber Streiks bin ich ja seit letztem Jahr von anderer Stelle gewohnt, also kleiner Umweg auf dem Weg zur Arbeit.

Zum Schluss noch der Blick aus der Wohnung in unseren Park mit Kastanien in grüner Pracht.



Vielleicht rafft sich der Autor ja im Mai mal ab und zu auf, einige Zeilen von sich zu geben oder noch ein paar mehr Fotos zu zeigen.

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Freitag, 28. März 2008

Aus der Bibliothek

Heute beim Durchsehen der Bücherregale hier auf Arbeit gefunden.



Der Titel hat was, oder?

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Montag, 18. Februar 2008

Eine Woche München

Nur kurz ein paar Bilder. Leider alle recht dunkel.

Neues Rathaus am Marienplatz

Frauenkirche

kein Kommentar


Neuhauser Straße

Karlstor

U-Bahnhof Marienplatz

Laden für Julie

Laden für Marten

und was für Steffi

...

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Samstag, 19. Januar 2008

Ein paar Bilder aus Berlin

Heute mal kleiner Rundgang
Der Anhalter Bahnhof, oder besser, das was heute noch davon übrig ist. Leider war heute ziemliches Regenwetter, und jahreszeitbedingt sind die Bäume auch nur wenig begrünt. Muss ich wohl nochmal wiederkommen.

Wenn das Wetter schlecht ist, dann muss man halt drinnen Fotos machen, da macht dann die einbrechende Dunkelheit auch nichts. Hier mal die U-Bahn-Station Platz der Luftbrücke. Gibt wohl relativ viele U-Bahnhöfe in Berlin. Ob die wohl schon mal jemand alle fotografiert hat?

Zum Abschluss (es wird langsam echt zu dunkel für Fotos) noch ein Blick nach Kreuzberg, eine Wohnstraße mit schicken Häusern.

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Donnerstag, 10. Januar 2008

Tschüss mein Magdeburg



Ich bin dann mal weg.

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Sonntag, 4. November 2007

Hamburg

Nach ersten Beschwerden ob der sehr langen Zeit ohne neue Inhalte nun: Hamburg.
Einen leicht verregneten Innenstadt-Tag mit einigen Hamburger Sehenswürdigkeiten: Rathaus, Binnen-/Außen-Alster, Fleete, Landungsbrücken, Hochbahn, Bahnhof.

Irgendwie vergeht das Warten so gleich viel schneller. Ob "der Hamburger" ein sehr ungeduldiges Wesen ist?



Binnenalster, Hamburg im Herbst 2007

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Samstag, 20. Oktober 2007

Herbst 2007

kurz ein Bild aus meinem Magdeburg

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Dienstag, 11. September 2007

Stadtfest Heiligenstadt

Folgendes Prachtstück deutscher Inneneinrichtung fand ich letztes Wochenende in Heiligenstadt, eingesetzt zur Bierwagenbeleuchtung ...

Das Konzert mit einer nicht näher genannten Coverband war aber trotzdem gut.

Und bei Tageslicht sieht man auch das ganze Ausmaß der Veranstaltung.

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Post in Magdeburg

Tja, kaum ist man mal ein halbes Jahr weg, wird in Magdeburg das Postgebäude aufwendig renoviert. Die vielen Räume werden jetzt vom Justizapparat der Stadt bevölkert. Wer zufällig in der Nähe ist, sollte sich auch mal die Zeit nehmen, das Bauwerk von innen zu bewundern, meiner bescheiden Meinung nach ist es sehr schick geworden.

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Montag, 27. August 2007

Sonntag, 26. August (Tag 164)

Sonntag, 26. August 2007 (Tag 164),
wir hatten uns gestern in weiser Voraussicht noch einen Weckanruf für zehn Uhr organisiert, es gibt Frühstück bis um elf. Das Aufstehen fällt uns schwer, die Nacht war kurz und die Betten mit vier Kissen pro Person entlassen einen auch nur widerwillig. Duschen, mit dem Fahrstuhl nach unten. Es gibt ein Frühstücksbüfett, danach checken wir aus ohne zu bezahlen, mit dem Shuttlebus geht es zum Flughafen zurück. Wir finden die Gepäckaufbewahrung, bezahlt wird pro Gepäckstück und Größe, wir kommen insgesamt auf 60 Dollar, aber das ist es uns wert, wir haben gestern schon lange genug auf einem Flughafen gewartet, das brauchen wir heute nicht noch einmal.
Die Flughafen-Bahn fährt uns zur Jamaika-Station, mit der U-Bahn geht es weiter nach Manhattan, Fifth Avenue Ecke 53. Straße steigen wir aus. Und wir sind in New York, zurück in der westlichen Welt. Um uns herum Hochhäuser, in den Straßen riesige Autos (also verglichen mit Peru auf alle Fälle, aber auch größer als in Deutschland). Und wir fallen hier als groß gewachsene weiße Menschen gar nicht weiter auf.
Wir schlendern die Fifth Avenue herunter, es geht zum Time Square. Wir suchen uns ein nettes Lokal und essen einmal wieder leckeren Burger, das haben wir uns in Peru immer vorgenommen bei so mancher kulinarischen Enttäuschung.
Danach geht es den Broadway hinunter bis zum Central Park. Nach drei Stunden sind wir wieder am Ausgangspunkt unseres Rundgangs. Wir gönnen uns ein Softeis auf der Fifth Avenue und setzen und zum Abschluss unseres Innenstadt-Aufenthalts auf die Treppenstufen einer Kirche.
Da wir die Hinfahrt in die Stadt unterirdisch absolvierten, wollen wir den Rückweg nun oberirdisch meistern. Die Züge zum Flughafen fahren Pennsylvania Station ab, wir gönnen uns ein Taxi. Was für ein Vergleich, in Arequipa kleine Deawoo Ticos, hier große Ford Limosinen. Nichts klappert, der Fahrer muss sich seinen Weg nicht freihupen, dafür kann der Preis aber auch nicht verhandelt werden. Immerhin gelb sind die Taxis in beiden Städten.
Mit dem Zug nach Babylon dann zurück, wir müssen wieder bis zur Jamaika-Station. Wenn wir links aus dem Fenster schauen, sieht es fast aus, wie in Berlin, graue Häuserückwände, etwas heruntergekommene Firmengelände. Rechts gibt es schmucke rote Backsteinhäuser, grüne Alleen und sehr gepflegte Bahnhofshäuschen.
Wir kommen wieder am Flughafen an, holen unser Gepäck ab gehen zum Schalter und checken ein. Keine halbe Stunde später sind wir durch die Sicherheitskontrollen durch, unser Flieger geht pünktlich, um halb 12 heben wir ab und nehmen die letzte Etappe unsere Reise in Angriff, Rückflug nach Hamburg.












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Samstag, 25. August 2007

Freitag, 24. August (Tag 162)

Freitag, 24. August 2007 (Tag 162),
ich schlafe bis um neun, duschen, frühstücken. Danach beginnen wir mit Sachen packen, es gelingt uns tatsächlich auch, wirklich alles unter zu bekommen. Einige alte T-Shirts, Schuhe und Handtücher gehen ans Rote Kreuz, ein kleiner Rucksack, den wir auch schon geerbt haben, bleibt im Haus und mit auf den Koffer draufsetzen, und Hüte ans Handgepäck binden bekommen wir alles mit. Auch ohne doppelt und dreifach übereinander getragene Pullover und Hosen. Zum Mittagessen gibt es eine Reste-Pizza, Schinken, Käse, Oliven, Tomaten, Zwiebeln, muss alles auf und ergibt genau nochmal eine leckere Mahlzeit. Wir fahren nochmal mit dem Taxi in die Stadt, kaufen für Steffi neue Gitarren-Seiten, es gibt noch ein Softeis am Plaza de Armas, und dann ist es auch knapp drei Uhr. Wir fahren nach Hause, trinken noch einen Kaffee, plaudern noch ganz kurz mit unserem Mitbewohner Mario und dann steht um halb vier unser Taxi vor der Tür. Wir verladen unser Gepäck und dann geht es das letzte Mal durch Arequipa. Am Flughafen Gepäck ausladen, die letzte Flasche Wein, die nun wirklich nicht mehr unter zu bekommen war, geht als Geschenk an unseren Taxifahrer. Wir checken unser Gepäck ein, es fliegt bis New York durch, danach noch etwas Warten am Flughafen. Erst in der Schalterhalle, dann am Aussichtspunkt. Unsere Maschine kommt pünktlich, wir steigen ein, nach neunzig Minuten Ankunft in Lima. Unser Gepäck ist auch tatsächlich nicht mit auf dem Gepäckband, es hat alles geklappt. Wir gehen einmal Luftholen vor der Tür, dann Abendbrot bei McDonald's (den gibt’s nur in Lima, nicht in Arequipa). Zum Nachtisch noch eine kleine Auswahl von Dunkin' Donats. Wir treffen zufällig Justus aus Hannover, er war ein halbes Jahr in Bolivien, stöbern nochmal durch den Buchladen, und dann geht es weiter mit dem Flieger Richtung New York.

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Mittwoch, 22. August 2007

Dienstag, 21. August (Tag 159)

Dienstag, 21. August 2007 (Tag 159),
heute also die Stadtrundfahrt im gelben Bus. Wir haben uns für die Nachmittagstour entschieden, Abfahrt um 14 Uhr am Plaza de Armas. Die Tour dauert vier Stunden, einige Stationen kennen wir schon (Incalpaca, einen Mirador, den Plaza), anderes ist auch uns noch neu (Mirador in Sarchaca). Die Molino de Sabandia gefällt uns recht gut. Wir machen einige Fotos und verbringen einen sehr angenehmen Nachmittag. Auf dem Rückweg führt die Route direkt bei uns am Haus entlang, wir nutzen die Gelegenheit und sind so unmittelbar zu Hause.
Abends geht es noch einmal zum Stammtisch, wir haben die Organisation und Ankündigung inzwischen an Heidi weitergegeben, eine Fortführung auch über unsere Abreise hinaus ist somit erst einmal sichergestellt. Die Wahl fiel diesmal auf das recht neue Frogs, die Atmosphäre und die Musik sind sehr gut, die Preise leider nicht ganz so. Immerhin gibt es den Liter Bier für 10 Sol. Wir lernen zwei vom Erdbeben akut betroffene Österreicherinnen kennen, ihnen ist zum Glück nichts passiert, aber sie haben viele ihrer Sachen verloren. Die österreichische Botschaft hat sich aber sehr umfassend um die beiden gekümmert, sie sind ausgeflogen worden und neue Papiere haben sie auch schon. Die beiden wollten nicht unmittelbar wieder nach Hause sondern erholen sich jetzt auf ihrem Resturlaub vom bisher erlebten. Außerdem war noch ein britisches Pärchen da, auf Weltreise für sieben Monate, bis Weihnachten wollen sie in Neuseeland sein, da kommt er gebürtig her.
Steffi und ich sind danach um halb eins die einzigen, die noch ins déjà-vu ziehen, die anderen haben alle keine Lust mehr, beziehungsweise müssen morgen früh raus. Und Julia, die sonst eigentlich immer noch mitgekommen ist, reist diese Woche durch Peru und ist somit auch nicht mit von der Partie. So haben wir zwei mal Zeit für uns. Es vergehen drei Stunden und ein paar Cocktails, bevor wir dann gegen vier Uhr wieder zu Hause sind. Wenn man am Folgetag nicht arbeiten muss, feiert es sich auch viel angenehmer ...



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Mittwoch, 15. August 2007

Mittwoch, 15. August (Tag 153)

Mittwoch, 15. August 2007 (Tag 153),
heute ist Feiertag, Dia de Arequipa, der 467. Stadtgeburtstag. Wir schlafen aus. Es war ja gestern dann doch was später. Nach dem Frühstück ziehen Steffi und ich hoch zur Avenida Dolores, den Festumzug bewundern. An uns vorbei ziehen Kostümgruppen, Vereine, Firmen und Behörden. Es ist eine bunte Mischung, die irgendwie an ein Mittelding aus rheinischem Karneval und Umzug zur Schützenfest mit Feuerwehrkapelle erinnert: Blasmusik, Festwagen, Leute in Inka-Kostümen. Die Zuschauer haben es sich am Straßenrand soweit als möglich bequem gemacht, einige haben sogar ihr Sofa von zu hause mitgebracht. Ab und zu kommen Straßenverkäufer mit Bauchladen vorbei, die kleinen Läden an der Straße machen das Geschäft des Jahres.
Nach einer Stunden haben wir es dann gesehen, es fängt an sich zu wiederholen und wir beschließen, jetzt dann doch zur FIA (Feria internacional de Arequipa) zu fahren. Die FIA ist eine Industrie- und Handwerksausstellung lokaler Betriebe. Es gibt drei große Hallen, drinnen geht es zu wie auf einer Messe. An Ständen werden die Produkte gezeigt, bei den Lebensmitteln kann man probieren. Es ist recht laut, von überall kommt verschiedene Musik, außerdem laufen bunt kostümierte Maskottchen herum. Draußen gibt es außerdem noch einen großen KFZ-Stand, irgendwo kann man Meerschweinchen besichtigen und die eine Fressmeile gibt es auch. Wir schauen uns alles ausgiebig an, nehmen unser Mittagessen auf der Wiese vor einer Konzertbühne zu uns und verbringen dann eine ganze Weile noch im Fabrikausverkauf von Incalpaca.
Gegen fünf Uhr nachmittags sind wir dann wieder zu Hause, einen Kaffee trinken, fernsehen und die Füße hochlegen steht auf dem Programm. Um halb sechs dann überrascht uns ein Erdbeben. Es fängt damit an, dass alles wackelt, der Sessel, auf dem wir sitzen, das Bild an der Wand, draußen die Bäume (nicht im Wind). Sicherheitshalber gehen wir auf die Straße, um nicht von irgendwas herunterfallendem getroffen zu werden. Draußen auf der Straße sehen wir, dass dies auch die Nachbarn so machen. Nach gut einer Minute ist es dann wieder vorbei, es wackelt nicht mehr und wir gehen wieder rein. Hier in Arequipa ist nichts weiter passiert, die großen Schäden sind alle weiter im Norden von Peru zu verzeichnen. Wir schauen die Simpsons, die zweite Folge wird dann unterbrochen durch Sonderberichterstattung.




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Montag, 13. August 2007

Sonntag, 05. August (Tag 143)

Sonntag, 05. August 2007 (Tag 143),
Weiter geht es im Pflichtprogramm, heute das Kloster Santa Catalina. Gegründet wurde es bereits 15hundert irgendwas, in den 70er Jahren unseres Jahrhunderts wurde es aufwendig renoviert und damit auch Besuchern erstmalig zugänglich gemacht.
Für den Rundgang, wir lassen uns viel Zeit, brauchen wir drei Stunden, die aber keineswegs langweilig werden, allerdings wiederholen sich mit der Zeit Innenhöfe und Unterkünfte der Nonnen. Für mich ist neu, dass jede Unterkunft ihre eigene Kochnische hat, quasi wie moderne Single-Appartements. Gut, waren die Nonnen ja auch, könnte man meinen, aber nicht ganz. Zwar gab es keine Männer im Kloster (bis auf einige Handwerker), allerdings hielten sich die Nonnen bis zu vier Dienstmädchen. Das endete erst irgendwann 18hundert irgendwas, als der Bischof die Zahl der Dienstmädchen auf eins pro Nonne limitierte. Im ganzen Kloster gibt es viersprachige Infotafeln, immer auch mit deutsch. Wir können jetzt übrigens auch unseren eigenen Bildband zum Kloster herausgeben, Fotos genug haben wir.
Nach dem Besuch in der Stadt in der Stadt, so wird das Kloster auch genannt, gönnen wir uns noch einen Döner beim Türken und dann geht’s wieder nach Hause. Abends koche ich ein Abendessen, es wir eine suppige Kassler-Spinat-Andenkäse-Pfanne mit Kartoffeln. Im Fernsehen läuft noch irgendein bereits bekannter Spielfilm, dann ist auch dieses Wochenende vorbei. Bleiben noch zwei.


















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Donnerstag, 9. August 2007

Samstag, 04. August (Tag 142)

Samstag, 04. August 2007 (Tag 142),
im Hinblick auf die Tatsache, dass die verbleibenden Wochenenden rapide weniger werden, beginnen wir damit, übrig gebliebene Pflichtpunkte eines Perubesuchs abzuarbeiten: heute gehen wir Meerschweinchen essen. Nicht, dass mich irgendwer falsch versteht, das ist hier eine ganz normale, typische, kulinarische Attraktion. Die Meerschweinchen werden dafür extra gezüchtet und gehalten, ganz ähnlich, wie bei uns Hühner, Rinder und Schweine. Die Viecher haben den wesentlichen Vorteil, dass sie die Höhe vertragen, das wussten und nutzten auch schon die Inkas vor über 400 Jahren. Zumindest gehen wir also heute Meerschweinchen essen. Wer den Gedanken oder den Anblick nicht erträgt, möge beim morgigen Beitrag weiterlesen.

Wir stehen halbwegs zeitig auf und sitzen schon um zehn am Frühstückstisch. Ich wasche danach meine Wäsche (nur noch ein paar mal Handwäsche, dann ist das Thema auch durch). Oskar kommt kurz zu Besuch vorbei. In der Woche haben wir schon in Erfahrung gebracht, wo es sich am Besten isst, unsere Wahl ist auf Mi Rachito gefallen, im Telefonbuch finden wir auch die Adresse.
Das Restaurant ist ein sehr ordentlicher Familienbetrieb, die Karte ist – nun, sagen wir mal so – übersichtlich, aber wir wollen ja eh nur das eine: Cuy.
Wir warten relativ kurze 10-15 Minuten auf unser Essen, dann wird serviert. So ein Meerschweinchen ist relativ fleischarm, eins schafft man recht gut zum Mittagessen. Das Fleisch schmeckt etwas nach Hühnchen, allerdings mit einer etwas herben Note, halt wie Meerschweinchen. Die knusprige Rückenhaut schmeckt sehr gut, die Bauchhaut ist etwas fettig. Serviert wird mit m einer Kartoffel, wir ordern uns noch einen Salatteller dazu. Ein Anisschnapps hintendran und schon sind wir damit auch wieder fertig. Wir machen noch ein paar Fotos und lassen uns die Visitenkarte des Hauses aushändigen, dann machen wir uns einen ruhigen Stadtnachmittag. Zuerst die Mittagszeit in aller Ruhe in der nähe vom Mirador vertrödeln und zusehen, wie sich die Brautpaare beim Fotoknipsen im Weg stehen, dann noch schnell in die Kirche am Platz schauen, nur um dann schließlich an in der Innenstadt noch ein Eis im Astoria-Café zu uns zu nehmen.
Wäschetrockner

unser Sicherungskasten fürs ganze Haus, die Sicherung links ist für die Warmwasserbereitung

mittag in Arequipa

im Taxi auf dem Weg

zum Mittagessen

vorher

nachher

fantastischer Ausblick: Misti

und Chachani

da hängen sie zum trocknen

Insekten gibt's auch, aber nur selten und sehr wenige

Restaurant von außen, sehr ordentlich

Brautstau

Markenkamera?

am Plaza zufällig entdeckt: Schlosser

und Steinmetze

bei der Arbeit

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Montag, 30. Juli 2007

Samstag, 28. Juli (Tag 135)

Samstag, 28. Juli 2007 (Tag 135),
heute machen wir uns einen Wohlfühlentag. Steffi hat schon Brötchen geholt als ich um kurz nach zehn aufwache. Wir frühstücken und machen dann einen Spaziergang in die Stadt. Wir essen nett zu Mittag beim Marokaner/Tunesier. In der Nähe der Kirche San Francisco gibt es einen kleinen Markt mit Souvenirs, später stärken wir uns erst mit einen Kaffee und kaufen mir dann neue Schuhe. Im El Super machen wir dann noch den Wochenendeinkauf, bevor es mit dem Taxi nach Hause geht. Wir trinken nochmal einen Kaffee, erholen uns kurz vom „strapaziösen“ Tag und machen uns dann auch schon wieder auf in die Stadt. Zum Kino geht’s, wir wollen Los Simpsons schauen. Als wir um kurz nach sechs ankommen, sind die sieben und acht Uhr Vorstellungen schon ausverkauft, wir stellen uns in die Schlange an, und just bevor wir dran sind, ist auch die neun Uhr Vorstellung ausverkauft. Also kaufen wir Karten für die zehn Uhr Vorstellung und haben somit knapp vier Stunden Wartezeit im Einkaufszentrum vor uns. Wir schlendern in aller Ruhe durch wirklich alle Geschäfte und Abteilungen und als es dann endlich um kurz nach acht ist, beschließen wir Abendbrot zu essen. Unsere Wahl fällt diesmal auf KFC und wir entdecken sehr leckeren süßen Krautsalat dort. Wir essen eigentlich viel zu viel und so landen wir nach dem Essen in der Möbelabteilung bei den Sofas, wo wir auch ein bequemes für die nächste gute halbe Stunde finden.
Um halb zehn machen wir uns auf zum Kino, stellen uns in der Schlange an und dann ist auch tatsächlich irgendwann Einlass. Wir bekommen gute Plätze und dann geht’s los. Die Simpsons – der Film, auf spanisch. Einerseits, weil hier sowieso alle Kinderfilme übersetzt werden, andererseits, weil die Simpsons auch hier schon seit knapp 20 Jahren synchronisiert im Fernsehen laufen, gibt es nur die übersetzte und keine untertitelte Variante. Den Film verstehe ich trotzdem sehr gut (im Fernsehen schaue ich die Simpsons hier ja jetzt auch schon drei bis vier Monate). Nein, Inhalt und Schluss werden hier nicht verraten, nur soviel, es lohnt sich, ganz bis zum Ende des Abspanns sitzen zu bleiben.
Um kurz nach zwölf sind wir wieder zu Hause, Party und Feiern brauchen wir heute beide nicht mehr.

auf dem Weg in die Stadt, das Original dieser Statue steht in Puno

Winter in Arequipa, der Berge setzen Eis und Schnee an

außerdem ist heute Nationalfeiertag

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Mittwoch, 25. Juli 2007

Dienstag, 24. Juli (Tag 131)

Dienstag, 24. Juli 2007 (Tag 131),
meine frühe Müdigkeit von gestern hatte auch ihr Gutes, ich bin fit wie ein Turnschuh (aber ein neuer, kein ausgelatschter). Auf Arbeit beginne ich mit der Dokumentation, und wo ich schonmal dabei bin, kommt gleich ein komplettes Dokumentationssystem dabei heraus. Alle Informationen beziehe ich, soweit möglich, direkt aus dem Quelltext, so dass ich nur noch dazuschreiben muss, was welches Modul eigentlich macht und was in welcher Tabellenspalte jeweils zu sehen ist. Ich bin so fleißig am Nachmittag, dass die Zeit wie im Flug vergeht und ich fast den Taxifahrer verpasst hätte.
Apropos Flug: Noch einen Monat haben wir hier, dann geht’s nach Hause. So langsam wird uns die Zeit hier auch lang und es wird wirklich endlich mal Zeit. Wir zählen die verbleibenden Arbeitswochen (bei mir noch drei, bis zum 15. August, Steffi ist am 10. schon durch) und die danach noch verbleibenden Urlaubstage (eine gute Woche haben wir zum Sachen packen Zeit, oder wir reisen noch ein wenig, mal sehen, wie uns Lust und finanzielle Mittel beschert sind).
Nicht, dass uns jemand falsch versteht, aber es reicht langsam mal. Die Leute hier sind ja immer noch größtenteils nett und freundlich, auch die Sonne scheint jeden Tag (auch wenn es in den Gebäuden ohne Heizung A****-kalt sein kann), der Misti steht auch noch und Geld fürs Arbeiten gibt’s ja auch regelmäßig.
Trotzdem, irgendwann ist genug mit einem Leben aus zwei Reisetaschen, einem Leben in einem gemieteten Haus, mit lauter Macken (Beispiele? Der Wasserhahn in der Küche schließt nicht mehr richtig, also drehen wir immer die Absperrventile zu; der Spülkasten im Bad leckt, es steht immer etwas Wasser auf dem Boden, was so richtig unschöne Schmutzflecken ergibt, sobald irgendwer mit seinen Schuhen durchgelatscht ist; in der Küche flackert die Leutstoffröhre; im Wohnzimmer ist schon eine Weile eine Glühlampe durchgebrannt; das Parkett kommt hoch, weil es unversiegelt wie es ist, bei jedem Putzen Wasser zieht; die Putzmoral und die Einhaltung des Putzplans lassen so langsam nach; und und und ...), die man eigentlich beheben würde, wenn es das eigene wäre oder man es wenigstens für länger gemietet hätte.
Außerdem fehlen einem Selbstverständlichkeiten. Zu Hause kann man einfach mal Freunde und Familie besuchen, die einen sofort noch am gleichen Nachmittag, wenn man will, die anderen zumindest am Wochenende. Das nutzt man nicht ständig, aber die Option zu haben ist schon angenehm (ja, lieber Leser, fühle dich geehrt, du fehlst mir).
Und dann hat man teilweise jeden Tag aufs Neue Unpünktlichkeit, Unzuverlässigkeit und einen immer gleichen Kindergarten. Sicherlich, all das gibt es auch zu Hause, dort aber nicht ganz so geballt. So hatte ich gestern morgen auf Arbeit das Vergnügen, einen vollgestapelten Schreibtisch vorzufinden. Ich war schon um kurz vor acht da. Bis einer von den Kollegen dann mal kam und sich erbarmte, meinen Schreibtisch leerzuräumen, also viertel nach acht war es bestimmt.
Und dann das Essen: Ich würde gerne mal wieder einen leckeren Schweinebraten essen, am liebsten mit Rotkohl oder Rosenkohl. Überhaupt, wieder mehr Gemüse. Und Säfte trinken, die nicht demasiado dulce sind, ach ja, Apfelschorle, hier völlig unbekannt.
Und auch mal wieder in Ruhe Fernseh schauen, ohne das im Wohnzimmer gerade ein Salsa-Kurs abgehalten wird. Ja, auch das deutsche Fernsehprogramm wird einem schon nach kurzer Zeit wieder auf den Keks gehen, aber dann hat man ja immer noch andere Dinge, die man machen kann.
Fahrradfahren zum Beispiel. Fürs eigene Wohlbefinden und um nach einigen Stunden am Schreibtisch mal wieder frische Luft zu bekommen und überschüssige Energien sinnvoll abzubauen.
Oder oder oder. Ich denke, die Stimmung ist jetzt einigermaßen klar geworden. Wenn mich zur Zeit jemand fragt, wie ich es hier finde, oder warum ich mal nicht so gut drauf bin (im doch gar so schönen Peru), antworte ich inzwischen, dass mir Freunde und Familie fehlen. Und immerhin das versteht man hier. Denn auch wenn Peru noch so schön ist, die hier sehr hoch angesehene Familie kann es nicht ersetzen. Und so habe ich meinen Grund, hier wieder weg zu dürfen, ohne dass auch nur ein Peruaner beleidigt sein muss.
Was bleibt einem? Es ist zwar keine schöne Erfahrung, bleibt aber eine Erfahrung, von der man später noch profitieren kann. Und man muss halt das Beste daraus machen. Sich zum Beispiel darüber freuen, dass einem die Freundin leckere Chocman-Törtchen mitbringt. Kennt noch jemand Yes (kleine Torte statt großer Worte)? So in etwa schmecken die.
Oder man muss Feste feiern wie sie fallen. Eines der Mädels vom Stammtisch hat heute Geburtstag, wir sind eingeladen. Wir besorgen also noch eine Flasche Wein (trockenen Rotwein in Peru zu bekommen, kann auch ein mittleres Drama werden, aber dazu ein anderes Mal) und ein lustiges T-Shirt. Gegen halb neun sind wir dann da bei der Feier. Auch die anderen Deutschen vom Stammtisch und aus unserem Haus sind da, Oskar hat seine Gitarre mitgebracht, es wird eine recht lustige Feier (nicht die Party unseres Lebens, aber soweit in Ordnung).
Wenn auch der reguläre Stammtisch heute dadurch ausgefallen ist, wir ziehen später noch zu Fuß ins déjà-vu, schließlich ist ja Dienstag und einen vernünftigen Abschluss hat dieser Abend auf alle Fälle verdient.

kleine Freuden des Alltags

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Montag, 23. Juli 2007

Sonntag, 22. Juli (Tag 129)

Sonntag, 22. Juli 2007 (Tag 129),
heute ist ein richtiger Faulenzertag. Wäschewaschen steht auf dem Programm, an sonsten viel Trödeln. Zum Mittagessen kocht Steffi ein Hähnchengeschnetzeltes mit Zwiebeln, dazu Erbsen mit Möhren und Kartoffelbrei.
Am frühen Abend backe ich nochmal Brot, abends schauen ich mir zwei Filme auf DVD an, Transporter 2 und Shrek 3 sind meine Abendunterhaltung.

Schokopudding, wie vla mit Joghurt, und Zitronenkuchen, Majalapudding lässt grüßen

das fertige Brot

Meine typischen Zutaten: Quinoa-Flocken, normaler Quinoa, Trockenhefe, Weizenkleie, Weizenmehl mit und ohne Backpulver, Hafermehl

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Samstag, 21. Juli (Tag 128)

Samstag, 21. Juli 2007 (Tag 128),
heute ist Fußballturnier an der UAP. Es ist eine Tagesveranstaltung, für unser Team reicht es aber, wenn wir zwischen elf und eins da sind, heißt es. Da die beliebteste Koordinatorin von allen von der Veranstaltung wohl erst auf den letzten Drücker mitbekommen bzw. sich um unsere Anmeldung gekümmert hat, sind wir im Team der Reinigungskräfte. Das ist nicht weiter schlimm, zeigt aber wiedermal, wie ungeheuer wichtig es doch ist, dass wir alle da sind und unbedingt mitspielen und man uns auch sieht. Wir finden das nicht so wichtig, drei von uns sind am Strand, für Steffi gab's nicht mal ein Triko und Mario und ich spielen jeder vielleicht fünf Minuten in der zweiten Halbzeit des ersten Spiels, das übrigens erst um halb zwei anfängt. Von unserer Anwesenheit hat (außer unser aller Carmen) auch niemand mitbekommen, aber wir waren da, Schuldigkeit getan.
Nach dem Spiel fahren Steffi und ich ins Saga, auf der Straße von letztem Sonntag finden wir nichts, was uns zusagt, außerdem ist mir nach Peru-Burgern und einkaufen müssen wir eh. Wir begutachten noch kurz das Kino-Programm (in vier Sälen Transformers, zweimal englisch mit Untertitel, zweimal auf spanisch; in drei Sälen Harry Potter, zweimal englisch, einmal spanisch, außerdem läuft noch Shrek 3, leider auf spanisch; Donnerstag läuft Simpsons an, hoffentlich auch auf englisch).
Abends zu Hause mache ich einen Fernsehnachmittag/-abend. Es läuft der stupide, seltsame Actionfilm Assault on Precinct 13. Es folgt ein Konzertzusammenschnitt von Greenday aus dem Jahr 2005.
Ganz spät im déjà-vu halte ich es auch nicht sehr lange aus, um eins bin ich wieder zu Hause.

Ich mag ja diese alten Volvos ...

Nachtrag zu neulich, Luftfilter nochmal in groß

Das UAP Sportfest

Vor dem Spiel

und nach dem Spiel

Seitenstraße auf dem Weg zum Mittagessen, sieht fast aus wie zu Hause ...

friedlich vereint auf der Freßmeile: KFC, Pizzahut, BurgerKing und noch drei lokale Anbieter


Noch mehr Fotos bei Steffi

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Freitag, 20. Juli (Tag 127)

Freitag, 20. Juli 2007 (Tag 127),
man nehme ein scheinbar kleines Probleme und einen Programmierer und schon ist der Tag gelaufen. Ja, so kann's gehen. Wieder sitze ich den ganzen Tag an der Behebung von Kleinigkeiten, von denen der Benutzer im Endeffekt wenig mitbekommen wird. Dafür schrumpft meine Aufgabenliste um zwei große (und bisher immer aufgeschobene) Punkte.
Abends wollten wir eigentlich noch ein wenig was unternehmen und vielleicht auch nochmal in die Stadt zum Feiern gehen. Wir versacken dann aber zu dritt zu Hause beim Skatspielen.
Toiletten mit Warnhinweis?

und nochmal den Text in groß

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Freitag, 20. Juli 2007

Donnerstag, 19. Juli (Tag 126)

Donnerstag, 19. Juli 2007 (Tag 126),
bei der Arbeit sitze ich heute den ganzen Tag an der Behebung zweier Probleme. Für den Benutzer ändert sich dadurch nichts, allerdings sollten jetzt selbst in bestimmten Sonderfällen keine Fehler mehr auftreten.
Abends will ich eigentlich in der Nachbarschaft noch Fotos vom Sonnenuntergang machen, aber überall versperren Häuser die Sicht. Die zwei Fotos, die ich gemacht habe, sind aus dem Fenster in der ersten Etage unseres Hauses.
Noch etwas später haben wir Besuch von zwei Deutschen vom Stammtisch. Es ist lustig, sich auch mal in Ruhe mit anderen Leuten zu unterhalten und einfach einen lustigen Abend zu haben. Es gibt Kuchen und Tee, später auch Pisco. Wir schauen Fotos und tauschen Wochenendpläne aus. Später ziehen einige ganz Hartgesottene noch weiter in die Stadt zum Party machen, Steffi und ich enthalten sich dem aber.
Die ersten vier Fotos sind nicht vom 19. Juli sondern schon deutlich älter (21. Mai).
Wohnzimmer

Esszimmer

Küche

Bad

Die folgenden zwei Fotos sind die versprochenen Sonnenuntergangsbilder und auch wirklich von heute.

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Donnerstag, 19. Juli 2007

Mittwoch, 18. Juli (Tag 125)

Mittwoch, 18. Juli 2007 (Tag 125),
der Streik ist ersteinmal ausgesetzt, wie lange werden wir sehen, einige sagen, nur für 48 Stunden, andere glauben für länger. Zumindest war ein Abgesandter des Präsidenten gestern zu Verhandlungen in der Stadt, es gab Zugeständnisse, die Importsteuer auf Getreide soll abgeschafft werden und die Benzinpreise auch etwas sinken. Die gebildeten Leute hier sagen, dies soll nur die einfachen Leute in den Dörfern ruhigstellen, so als ob man einem schreienden Kind einen Lolli gibt. Mario meint, vielleicht ist es ja ein großer Lolli. Nun, wir werden sehen.
Die Arbeit heute verlief ganz angenehm, Pozo und Pepe sind mit mir das Programm durchgegangen, nun hab ich wieder mehr wichtige Punkte auf meiner Aufgabenliste. Es wird also nicht langweilig werden in den nächsten Tagen. Bis zum ersten August soll das Programm übrigens voll funktionsfähig sein und auch benutzt werden in den Abteilungen.
Abends zu Hause gehe ich unmittelbar nach dem Abendbrot zu Bett, gestern war das feiern doch etwas lang. Steffi liest noch ein wenig.

Margarine ... ?

Nein, Spülmittel! (Es gibt auch flüssiges zu kaufen.)

Marmeladensammlung: Erdbeer, Honig, Sauco (Bild) und Feige

Unsere Kaffeemaschine

Unsere Waschmaschine

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Donnerstag, 5. Juli 2007

Sonntag, 01. Juli (Tag 108)

Sonntag, 01. Juli 2007 (Tag 108),
wir werden um viertel vor sechs abgeholt, vorher noch frisch machen und frühstücken. Es geht auch wirklich pünktlich los, unsere Sachen können wir zum Glück im Hotel lassen. Zu Fuß holen wir mit unserer Führerin noch drei weitere Touristen ab, dann geht es zum Bus. Wir fahren gut zwanzig Minuten rauf bis nach Machu Picchu und sind dann tatsächlich kurz vor Sonnenaufgang auf dem Gelände. Die Führerin bringt uns zu einem Aussichtspunkt, wir genießen den Sonnenaufgang.
Für die komplette Tour brauchen wir etwas über zwei Stunden, vieles von dem, was die Dame uns erzählt, wissen wir schon aus unseren Reiseführern. Im Anschluss ruhen wir uns nach einem kleinen Frühstück auf einer der Terassen etwas aus, bis wir schließlich von Dreharbeiten einer Musikertruppe aufgescheucht werden.
Wir verlassen Machu Picchu, mit dem Bus geht es wieder hinunter ins Dorf. Ein Mittagessen und Rumtrödeln auf einem kleinen Markt, dann Sachen aus dem Hotel holen und zum Bahnhof. Heute geht es mit dem Luxuszug wieder zurück nach Cusco, gestern hatten wir noch die einfache Variante. Der Luxuszug heißt Vistadome, die Wagons haben auch nach oben raus Fenster, nicht verkehrt bei den vielen hohen Bergen an der Strecke. Nach vier Stunden Fahrt Ankunft Cusco bei Nacht. Wir fahren zum Terminal um Rückfahrkarten zu kaufen und erfahren dort, dass die Strecke nach Arequipa von einer Blockade betroffen ist und keine Busse fahren. Per SMS informieren wir unsere Leute daheim über den unverhofft längeren Aufenthalt und nehmen noch rasch ein Abendessen ein, um dann zu unserem Hostal zurückzukehren.
Machu Picchu, da unten ...


Plaza de Armas der Inkas

Ausruhen nach dem Rundgang

während die anderen schlafen entdecke ich eine Eidechse

einheimische Musiker-Combo beim Videodreh


hinten: der alte Bahnhof von Aguas Calientes, vorne: Touristenfallen

Kirche vor imposantem Hintergrund

Regenwolken ziehen auf

neuer Bahnhof von Aguas Calientes

Panoramafenster im Vistadome

Zugfahrt durchs Urubamba-Tal

Liebe DB AG, so kann ein Snack aussehen. Im Uhrzeigersinn: Sprite, zwei Kekse mit Schokolade, ein Kuchen mit Kapstachelbeer-Marmelade, Koka-Tee

Modenschau an Board, hier Alapaca-Strickjacke, ...

... und Trachten.

Ankunft in Cusco


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Samstag, 30. Juni (Tag 107)

Samstag, 30. Juni 2007 (Tag 107),
der Wecker klingelt um kurz nach sieben. Wir sollen um halb neun abgeholt werden zu unserer Tagestour. Aufstehen, Zähne putzen, Frühstücken. Auf der Terrasse genießen wir unseren Kaffee. Ab halb neun warten wir dann auch draußen vor der Herberge auf unsere Abholung, allein, sie kommt nicht. Um neun kommt schließlich der Herbergsonkel zu uns auf die Straße, man habe angerufen, wir sollen doch in die Innenstadt kommen, man habe die Adresse nicht gefunden. Dort angekommen sind wir auch die letzten, die noch fehlen, die Tour kann losgehen.
Mit dem Bus fahren wir durchs Heilige Tal der Inkas. Wir genießen den Ausblick, haben wenig Zeit für einen teuren Markt, die klassischen Empanadas (mit Zwiebeln, Gemüse und Käse) danach entschädigen allerdings. Wir machen eine Wanderung zu einem kleinen Tempel, wieder wenig Zeit, danach dann ein großer Tempel, etwas mehr Zeit. Außerdem noch ein Mittagessenbuffet mit teurem Mineralwasser, was wir uns aber nicht gefallen lassen. Die Tour endet für uns um halb vier, bis um acht müssen wir nun auf unseren Zug warten.
Wir vertrödeln die Zeit in einem kleinen Dort, Kaffeetrinken in einem Café, mal wieder. Zum Abendessen, dann später, auch wieder was Leckeres. Schließlich und endlich ist Zugfahren angesagt, die Karten haben wir schon, es ist zwar dunkel draußen, aber mal eine nette Abwechslung zum ständigen Busfahren hier.
In Aguas Calientes sollten wir eigentlich abgeholt werden, aber nach einiger Zeit machen wir uns dann doch auf eigene Faust zum Hotel auf. Nach einiger Konfusion stellt sich dort heraus, dass tatsächlich doch Zimmer für uns reserviert sind. Wir beziehen diese, es gibt warmes Wasser. Rasch ins Bett, morgen geht es früh wieder los.



Die hervorstehenden Steine dienen als Treppenstufen



Kalter Bär und Dämmerungslast ...



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Freitag, 29. Juni (Tag 106)

Freitag, 29. Juni 2007 (Tag 106),
um fünf kommen wir in Cusco an. Draußen ist es noch dunkel und außerdem kalt. Cusco liegt auf 3500m Höhe, da ist wirklich frisch um die Zeit, aber mit einem Pullover mehr als sonst geht auch das. Wir nehmen erst einen Kaffee zu uns (der wird hier zubereitet, indem ganz starkes, aber kaltes Espresso-Konzentrat in heißes, frisch aufgekochtes Wasser gegossen wird, besser als Nescafe, wie wir meinen) und dann ein Taxi zu unserer Herberge. Es gehört der Tante eines Bekannten, wir müssen sie um halb sechs aus dem Bett klingeln, die Weitergabe unserer Ankunftszeit hat nicht ganz geklappt. Wir beziehen ein Dreibettzimmer mit eigener Terrasse und Toilette mit Dusche auf dieser, es gibt ersteinmal eine Tasse Tee zum Warm- und Wachwerden. Die Sonne geht so langsam auf. Wir beratschlagen, wie es weitergehen soll und nehmen dann ein Taxi zum Plaza de Armas von Cusco.
Dort ist es leer. Wir sind fast die Einzigen, so langsam wird es richtig hell. Ich mache ein paar Fotos, eine Touranbieterin spricht uns an. Wir erfahren, dass, wenn man zum Machu Picchu hoch will (was wir ja wollen), man zuerst die Zugfahrkarten kaufen muss, um dann eine dazu passende Tour zu kaufen (so man mag). Wir entscheiden uns dafür, die Tour mit einer Übernachtung zu machen, damit wir am Sonntag früh mit die Allerersten oben auf dem Berg sind. Um nun auch für den Samstag eine sinnvolle Beschäftigung zu haben und damit wir uns nicht kurz vor Ziel einen toten Nachmittag um die Ohren schlagen, beschließen wir außerdem, eben jenen Samstag mit einer Tour durch das Heilige Tal der Inkas zu beginnen und von dort aus weiter nach Aguas Calientes, dem Vortort von Machu Picchu, weiterzufahren.
Mit diesem Beschluss und einem Taxi geht es zum Bahnhof, vorher noch Dollarnoten aus dem Automat ziehen, die Zugfahrt ist teuer und bezahlt werden muss in Dollar. Die von uns gewünschte Zugkombination ist auch tatsächlich noch zu haben, nur für Sonntag müssen wir uns leider von der günstigsten Verbindung verabschieden und zur zweitgünstigsten Greifen (60 Dollar statt 40). Zurück zum Plaza, in einem Café erstmal Frühstücken. Wir genießen Ausblick und Wetter. Danach zu der Touranbieterin. Wir ordern das Komplettpaket, bezahlt wird abermals in US-Dollar.
Da nun das restliche Wochenende rund um Cusco verplant ist, nutzen wir den restlichen Tag für Cusco selber. Zu Fuß geht es in aller Ruhe an diversen Sehenswürdigkeiten vorbei, wir schauen auf kleine Märkte und in große Kirchen. In einem Café noch eine Empanada, dann weiter über die Plätze der Stadt. Zu Mittag kehren wir in einem Einheimischen-Restaurant ein, es gibt Menü für fünf Sol. Nach dem Essen Siesta auf dem angrenzenden Platz unter Bäumen. Wir kommen ins Gespräch mit zwei Inkafrauen, die ihre Waren an den Mann bringen wollen. Später, es wird richtig kalt in Cusco so ab um vier, gehen wir noch durch eine Markthalle, werden durch Zufall Zeugen einer Prozession und wissen dann ab um fünf, halb sechs nichts mehr mit uns anzufangen. Wir kehren zu unserer Herberge zurück, erstmal duschen und frisch machen, ein wenig ausruhen vor dem Fernsehen. Nach den Simpsons nochmal zurück in die Stadt, es gibt ein lecker Abendessen in einem Polloria-Restaurant.











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Dienstag, 19. Juni 2007

Samstag, 16. Juni (Tag 93)

Samstag, 16. Juni 2007 (Tag 93),
wir stehen relativ zeitig auf und sitzen schon um kurz nach neun am Frühstückstisch. Ich habe im Reiseführer von noch einem besuchenswerten Gebäude hier in Arequipa gelesen, geöffnet aber nur Vormittags. Als wir um elf da sind, hat es zu. Vermutlich kann man nur unter der Woche eine Besichtigung machen, schade.
Wir nutzen aber die Gelegenheit, einmal in der Stadt, und kaufen uns ein paar Filme und gehen beim Chinesen Mittagessen. Danach fahren wir noch zu mir in die Firma, ich hatte gestern mein Netzteil vom Notebook hier vergessen, außerdem ist abermals Remate, anlässlich des Dia de Padre morgen. Für mich gibt’s nichts, Steffi findet eine Decke. Wir schauen uns noch die verschiedenen Lama-Arten an, die gleich neben dem Laden in vier kleinen Gehegen zooähnlich untergebracht sind.
Nach dem Einkaufen warten wir auf ein Taxi. Wir warten eine ganze weile, aber entweder wird es uns vor der Nase weggeschnappt oder ist schon besetzt. Gegenüber hält ein Auto. Das lustige Paar (er österreichischer Arzt Mitte 50, sie aus Arequipa irgendwas in die 40 (?)) bietet an, uns bis ins Zentrum mitzunehmen, dort gibt es schließlich mehr Taxis. Wir unterhalten uns nett, berichten von unserem Stammtisch, er von seiner Tätigkeit als Spezialist für alternative Heilmethoden. Im Zentrum tauschen wir noch Visitenkarten aus und steigen dann immer noch leicht verdutzt über das uns gerade widerfahrene aus.
Ein Taxi nach Hause findet sich tatsächlich fix, dort ein neues Backprojekt, heute Pflaumenkuchen. Pflaumen gibt es hier seit einigen Tagen in den Supermärkten zu kaufen und sie schmecken gut. Ich habe etwas viel Teig angerührt, also werden auch noch schnell einige Brötchen für morgen abgebacken.

Geheimes Fotos aus meiner Bank, zu sehen der große Wartebereich

Kleines Lama

Alpacas, zu erkennen am zugewachsenen Gesicht

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Donnerstag, 7. Juni 2007

Sonntag, 03. Juni (Tag 80)

Sonntag, 03. Juni 2007 (Tag 80),
endlich wieder zu Hause könnte man heute mal wieder ausschlafen, wenn nicht, ja, wenn nicht eine Einladung zum Defilee auf dem Plaza de Armas an uns ergangen werden, Anwesenheit unbedingt erforderlich, Beginn zeitig früh um acht. Und weil wir gut erzogen sind, sind wir pünktlich, stehen rechtzeitig auf, werfen uns in beste Schale und nehmen das Taxi in die Innenstadt.
Dort ist auch schon allgemeines Warten angesagt.
Eine Kapelle übt schonmal vor leeren Rängen.

Es kommen einige hochrangige Militärs an und nehmen auf der Ehrentribüne platz. Die Mannschaftsgrade sammeln sich auf dem Plaze. Um viertel nach acht heißt es dann auch für uns Einsortieren. Wir wechseln den Standort und in einer Nebenstraße warten wir dann. Also wir warten da so vor uns hin, unterhalten uns mit allen möglichen Menschen, die wir so kennen und so vergeht die Zeit. Um neun ist es immer noch nicht losgegangen und wir wünschten uns, wir wären doch einfach noch eine Stunde länger im Bett geblieben, aber wir sind ja gut erzogen.
Wir warten.

Wir warten weiter. Inzwischen sind wir von der Straße runter auf den Bürgersteig gewechselt, die Sonne brennt doch ganz schön und überhaupt ist es viel wärmer als in Puno und Co. Eine Musikkapelle zieht an uns vorbei, um halb zehn macht das Café an der Ecke auf, irgendwer hat Bananen besorgt, und wir warten weiter. Es wird zehn und wir warten immer noch, man hätte sogar zwei Stunden länger schlafen können, an einem Sonntag, aber wir sind ja gut, vielleicht zu gut für lokale Verhältnisse, erzogen.
Und dann geht es tatsächlich los, auf einmal ist Hektik angesagt. Im Laufschritt geht es bis zu Ecke am Plaza, dann in Viererreihen vorbei an der Ehrentribüne. Freundlich in die Runde winken, einmal halb um den Platz und dann ist nach fünf Minuten auch schon alles vorbei. Und wir Deutschen in voller Besetzung haben unseren wertvollen Schlaf geopfert, nur damit sich die Universität unserer schmücken kann.
Blick auf die Prozession und die nun besetzte Ehrentribüne.

Steffi und ich gehen kurz zur Post und nehmen dann erstmal einen Kaffee zur Beruhigung ein. Mit dem Taxi geht es zum Kino, das Programm herausfinden (nichts brauchbares finden) und dann zu Fuß zum Ort des Mittagessens. Beginn ist uns für ein Uhr mitgeteilt, aber weil wir in der Vorwoche nicht da waren, um uns in irgendwelche Listen einzutragen, sollten wir doch unbedingt schon um halb eins da sein, um ja auch noch ein Platz zu bekommen. Und wieder sind wir gut erzogen. Wir kommen rechtzeitig an und sind die ersten. Um kurz nach eins kommen dann auch noch die anderen deutschen Studenten und dann passiert auch erstmal wieder gar nichts, wir kennen das ja schon. Um halb zwei kommen immerhin schon mal der Organisator und unsere Betreuerin von der Uni an. Wir dürfen uns nun an einen Tisch im Festsaal setzen. Von Listen, in die man sich hätte eintragen können weiß übrigens niemand etwas. Ja und dann machen wir das, was wir den ganzen Tag lang schon tun, wir warten. Wir warten bis um zwei, bis um halb drei, bis um drei. Um viertel vor drei kommt immerhin die Musik an, ein Sänger und eine Sängerin, dazu ein Imitator des Keyboardspiel. Es wird laut. Unerträglich laut. So laut, wie man nun mal in Peru feiert, wie wir später erfahren. Die Bestellungen werden aufgenommen, man hat die Wahl zwischen Spanferkel oder pollo, außerdem gibt’s nun immerhin auch was zu trinken.
Der Vize-Rektor (der erste Mensch der Filiale Arequipa) kommt um drei an und dann geht es auch wirklich los. Zu schon erwähntem unerträglichem Radau wird nun das Essen serviert, das heißt das Spanferkel. Pollo dauert, Steffi bekommt ihres erst, als ich schon mit meinem Spanferkel fertig bin, wenigstens schmeckt es uns vorzüglich und die Portionen bekommen das Prädikat „groß“. Die Musik radaut weiter. Die beiden Sänger sind wohl live, aber der Keyboardspieler imitiert nur die Bedienung seines Musikinstruments.
Um halb vier verlassen wir das Spektakel, während die Dozentenschaft tanzend der Veranstaltung erhalten bleibt.
Zu Hause erholen wir uns von unseren Ohrenschmerzen bei einer Tasse Kaffee. Wir sortieren unsere Erlebnisse der letzten Woche und gehen irgendwann später zu Bett. Wenigstens darauf mussten wir nicht warten.

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Montag, 4. Juni 2007

Freitag, 01. Juni (Tag 78)

Freitag, 01. Juni 2007 (Tag 78),
Tag zwei in La Paz. Wir wiederholen die Nutzung des Frühstücksangebotes, es ist auch heute alles prima, die Milch ist zwar aus, aber mal kann man seinen Kaffee auch ohne trinken. Wir erkundigen uns dann nach dem Zoo. Wir hatten ihn auf dem Stadtplan entdeckt und für ein gutes Vormittagsprogramm befunden. Für den Hinweis der Dame am Herbergsschalter, das es dort weder Giraffen noch Elefanten gebe, bedanken wir uns artig, fahren dann aber trotzdem mit einem lustigen Micro-Bus der Linie elf zum Zoo. Die Microbusse sind alte halblange Busse US-amerikanischer Bauart der Marken Ford, Dodge, Chevy und noch einiger mehr. Alle Busse der Linie elf sind gelb, außerdem fahren sie vor der Herbergstür ab. Für die halbstündige Fahrt zahlen wir 2 Bs und überwinden dann einen Höhenunterschied von 700m immer bergab Richtung Zoo. Je weiter man nach unten kommt, desto dicker wird die Luft und desto reicher wird die Gegend. Wir kommen vorbei an Botschaftsgebäuden und edlen Cafés, durchfahren reichlich Serpentinen, kommen an Parks und Grünanlagen vorbei und insgesamt macht La Paz einen sehr sauberen, wenn auch etwas heruntergekommenen Eindruck auf uns. Hier und da könnte mal wieder neu gestrichen oder verputzt werden. Im Vergleich zu Arequipa muss La Paz einige Erdbeben weniger durchgemacht haben oder die Stadt ist einfach reicher.
Wir rumpeln weiter durch die Stadt (die Taxifahrt hätte übrigens 50 Bs gekostet) und erreichen schließlich die Endstation Zoo. Wir lösen eine Eintrittskarte für 3,50 Bs (Klobenutzung zu 0,50 Bs inklusive) und machen in aller Ruhe einen Rundgang durch den Tiergarten.




Es gibt Wasservögel wie Enten und Flamingos, außerdem Bären, Rehe, Faultiere, Biesamratten, einige Affenarten, Jaguare, einige Vögel, unter anderem Geier, Falken und Kondore, einige wenige Schlangen, die vier heimischen Lama-Arten, ein paar Füchse, Kaninchen und Meerschweinchen und überhaupt fast alle in Südamerika heimischen Tierarten. An den meisten Gehegen sind Schilder mit Höhenangaben des Vorkommens. Es ist Werktag, außer uns sind nur zwei Grundschulklassen und vier bis fünf weitere Gäste unterwegs.
Als wir mit allem fertig sind ist es Mittag. Mit dem Microbus geht es zurück. Ein Kuriosum am Rande: Die von uns genutzten Microbusse sind durchweg größer als die hier auch verkehrenden so genannten Minibusse, kleine 12-16 Sitzer japanischer oder koreanischer Bauart. Mein Sprachgefühl sagt mir eigentlich, dass Micro noch kleiner als Mini wäre, hier anscheinend nicht ...


Die Rückfahrt, streckengleich aber immer Bergauf, ist 0,20 Bs günstiger als der Hinweg. Die Steigung nimmt der geschätzte 40 Jahre alte Bus geduldig und artig auf sich, wir erreichen die Innenstadt und haben Hunger. Die Menüs in der Menüstraße sagen uns heute nicht so recht zu und so landen wir bei MegaBurger, ein Reinfall, wie sich später herausstellen soll. Der Speck auf dem Burger schmeckt etwas ekelig, die Pommes sind kalt. Sättigen tut's trotzdem und so sitzen wir nach dem Mittagessen wieder auf dem Plaza aller Plazas in La Paz, dem Plaza de Murillo.
Wir beobachten wieder das Treiben, und haben uns für den Nachmittag das Abschreiten des am Vormittag bereits gesehenen und vom Reiseführer überaus gepriesenen Prado vorgenommen. Der Prado ist die breite Straße mit Grünstreifen in der Mitte, die La Paz von unten nach oben einmal durchzieht. Beginnend unten im Reichenviertel geht es in der Mitte durch die Innenstadt und endet oben zwischen dem Flughafen und El Alto („das Oben“), dem Armenviertel der Stadt.
Wir entscheiden uns sinnigerweise dafür, bergab in Richtung „schön“ zu gehen, am Vormittag hatten wir auch Cafés gesehen, doch dafür ist es jetzt noch etwas früh. Wir rasten erst an einem großen Verkehrskreisel mit Reiterstandbild und später nochmal am Plaza de Boliviar.
Eingekehrt wird schließlich im Café Dumbo. Die Torten in der Auslage sehen sehr lecker aus, wir haben aber Appetit auf Eis. Die Eissorten sind jetzt nicht die aller leckersten der Welt (unserer bescheidenen Meinung nach), aber davon lassen wir uns die Stimmung nicht verderben.
Zu Fuss geht es weiter zurück, mit vollem Bauch und bergauf, wir brauchen wohl etwas länger als auf dem Hinweg, aber das macht ja nichts.

Wieder bei uns im Viertel gehen wir noch auf die Suche nach eventuellen Mitbringseln und Textilien für den Eigenbedarf. Nach Stulpen (Wadenwärmer oder auch Kniestrümpfe ohne Fuß) steht der Dame der Sinn und wir werden auch fündig. Bei Pullovern und Ponchos besteht immer latent das Problem, dass sie für Deutschland einfach mal ungeeignet aussehen und man sich damit nicht auf die Straße begeben möchte. Wir entdecken heute auch noch zwei drei weitere Cafés, wie immer, wenn man sie nicht sucht. Ein wenig Proviant für den Reisetag morgen besorgen wir auch noch, Brötchen und Mandarinen werden uns morgen eine Wegzehrung sein. Gekauft wird beim Straßenhändler, die führen fast alles, außer Mineralwasser mit Kohlensäure. Bei mehreren Händlern versuchen wir unser Glück, überall das gleiche Bild, keine Wasser mit Kohlensäure. Es gibt allerdings eine Zitronenbrause mit Mineralwasser. Die schmeckt fast wie Sprite, ist aber nicht ganz so klar, dafür aber auch nicht ganz so teuer wie das Markenprodukt und damit nehmen wir dann vorlieb.
Wieder in der Herberge nochmal Fernsehen im Aufenthaltsraum zu gleichen Konditionen wie Tags zuvor. Die Folgen der Zeichentrickserien sind heute andere, der Film am Vorabend ist für uns heute „Das fünfte Element“, Englisch mit spanischen Untertiteln.
Nach Ende der Flimmerkistensitzung (21:30 Uhr) wollen wir eigentlich das gleiche Lokal wie am Vortag aufsuchen, doch die machen uns die Tür vor der Nase zu. Aus dieser Not heraus landen wir somit in der Pizzeria gleich bei uns mit im Haus und das erweist sich im Nachhinein auch als wahrer Glücksgriff. Die Pizza ist hauchdünn und knusprig. Dazu gut belegt und ausreichend gewürzt. Ich nutze die letzte Gelegenheit, auch noch ein einheimisches Bier zu probieren und entscheide mich für ein Paceña. Es ist zum Glück gut gekühlt, denn geschmacklich ist es einem Holsten recht ähnlich und das ist auch nicht unbedingt mein Ding.
Wieder in der Herberge ist die Peña-Musik zum Glück schon vorbei, wir gehen zeitig zu Bett, morgen steht die Heimfahrt an.

Twix rot: schmeckt wir Snickers ohne Erdnüsse

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Donnerstag, 31. Mai (Tag 77)

Donnerstag, 31. Mai 2007 (Tag 77),
der Wecker klingelt um viertel vor acht, in gespannter Erwartung begeben wir uns nach der Dusche zum Frühstückszimmer. Doch erst noch ein Wort zur Dusche. Es ist das Modell, was wir bereits in Camana kennengelernt haben (wenn auch dort nicht wirklich funktionierend), ein Durchlauferhitzer, direkt an der Brause angebracht, mit einer eigenen Sicherung direkt neben der Dusche. Etwas abenteuerlich und nicht sonderlich effizient. Man darf das Wasser nicht zu doll aufdrehen, sonst kommt der Erhitzer nicht nach, auch der Aufdruck „30“ auf der Sicherung kommt mir etwas sonderbar vor (Ampere???), aber es funktioniert.
Das Frühstück: Es gibt zwar auch nur Kaffee, Saft und Brötchen mit Marmelade, aber der Kaffee kommt flott, der Saft ist frisch gepresster O-Saft und die Brötchen nicht ganz so ekelig süß wie noch zwei Tage zuvor.
Wir beschließen, dass die Unterkunft so schlecht gar nicht ist und legen uns für die folgenden zwei Tage auf diesen Ort fest.
Gestärkt für den Tag und gut gelaunt begeben wir uns in die Innenstadt. Auf eigene Faust durchstöbern wir die Stadt und klappern dabei, wie wir später erst feststellen, die laut Reiseführer wichtigsten Punkte eines Stadt-Rundgangs ab. Iglesias San Francisco, Fußgängerzone (uns kommt ein Demonstrationszug entgegen, gefordert wird die Freilassung der Gefangenen von Oktober 2003 Link 1, Link 2), Plaza de Murillo mit Kathedrale, Parlament und Regierungssitz (zufällig kommen wir in den Genuss einer vorbeiziehenden Masken und Tanz-Parade), Stadttheater, noch zwei weitere Kirchen und noch ein kleines Gässchen mit Museen (wir verzichten auf deren Besichtigung), außerdem noch zwei weitere Plazas, einmal mit Baustelle, wir bleiben nicht lange und einmal mit Bäumen, Schatten und Einheimischen. Nach kurzen Päuschen geht es weiter zum Terminal terrestre, die Rückfahrt organisieren. Auf dem Weg noch eine Salteña, die bolivianische Edition der schon bekannten Empanadas, es ist immerhin schon halb zwölf und der Weg durch die Stadt ist arg bergig, La Paz liegt zwischen 3200 und 4200 Metern, unsere Herberge auf knapp 3600.





Am Terminal buchen der Rückfahrt für Samstag. Morgens halb neun gibt es einen Bus direkt nach Puno, dort einmal umsteigen und weiter nach Arequipa, Ankunft dort 18:30 Uhr Ortszeit. Mit der Gewissheit einer organisierten Rückfahrt wieder zurück ins Zentrum, wir brauchen ein Mittagessen. Dessen werden wir fündig in Form eines schicken Einheimischen-Lokals. Es gibt das Menü zu acht Bolivianos: Salatbüfett, Suppe, eins von zwei Hauptgerichten, Fruchtsalat. Die Portionen sind wirklich ausreichend groß und der Service ist hervorragend.
Wohl gesättigt setzen wir uns auf den Plaza de Murillo in die Sonne. Wir lassen die Menschen an uns vorüberziehen. Bestimmt eine Stunde später ziehen wir weiter, zufällig entdecken wir noch das Rathaus und den Sitz des Vizepräsidenten.
Wieder in der Gegend unserer Herberge würden wir gerne einen Kaffee trinken gehen, wir finden nur kein Café. Wir sind im andinen Viertel und hier gibt es vor allem eins: Plunder (Pullover, Handschuhe, Schals, Ponchos, Rucksäcke) für Touristen. Aber so ein warmer Schal kann ja auch nicht schaden, insbesondere im kalten Andenhochlandwinter, also zugeschlagen. Auch einige Kräuterhexen finden wir. Sogar das erst seit zwei Monaten eröffnete HardRock Café entdecken wir. Wir streifen bestimmt über eine Stunde durch sehr bergige Straßen und finden, als wir schon fast aufgegeben haben, und wir außer Läden, die zwar Kaffee malen und verkaufen oder Bäckerei, die zwar Kuchen aber keinen Kaffee haben, schließlich und endlich in der Parallelstraße unserer Herberge ein kleines Café.
Wir kehren danach dann zur Herberge zurück. Dort vor den Fernseher im Aufenthaltsraum, den wir inklusive Couch und Programmhoheit ganz für uns alleine haben. Simpsons schauen wir bestimmt drei Folgen (Satelliten-TV ist schon was tolles), außerdem einen etwas krausen deutschen Kinofilm (deutsch mit spanischen Untertiteln) und noch eine Folge Futurama. Etwa ab gegen acht hören wir von unten aus der Peña laute Musik. Den Besuch einer solchen sollte man sich beim Besuch in La Paz auf keinen Fall entgehen lassen, wir zahlen nichtmal Eintritt. Der Hit ist die Musik auch nicht, zumal wenn man sie hören muss und sich ihr nicht entziehen kann. Es handelt sich im etwas einfache (zynische Zeitgenossen würden in diesem Zusammenhang gar von „stupide“ sprechen) Mitmachmusik mit eingehenden Texten, die Vorgesprochen und Nachgegröhlt werden, unterlegt von einem treibenden Trommelschlag. Toll ist, dass beide Komponenten optimal mauergängig sind.
Ich fühle mich etwas kalt und unwohl, auch ein Coca-Bonbon hilft nicht. Also nochmal raus und was essen, das hilft meistens bei mir. Ein Haus weiter gibt es ein 100%-Natur-Restaurant. Es schmeckt wirklich ausgezeichnet, Cocatee, eine Zwiebelsuppe und ein Salami-Sandwich werden zu meinem Abendbrot. Gut, über die Definition von 100%-Natur könnte man sich nochmal unterhalten, aber die Firma Maggi wird es sicherlich freuen, dass auch ihre Tomatensuppe darunter fällt.
Wieder zurück in der Herberge beenden wir den Tag dann um elf und gehen zu Bett. Das Zimmer ist aufgrund seiner Innenlage auch fast angenehm warm, und wo keine Fenster sind, kann es auch nicht durch selbige ziehen. Die Musik endet übrigens um 22:45 Uhr, ganz so, wie uns auch auf Nachfrage gesagt worden war.

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Mittwoch, 30. Mai (Tag 76)

Mittwoch, 30. Mai 2007 (Tag 76),
aufstehen mit Wecker in der Früh um halb sieben. Duschen, Sachen zusammenpacken, auschecken. Wir zahlen 130 Sol (zwei Nächte Doppelzimmer zu 60 Sol (die wir schon vom 85 Sol runtergehandelt hatten) und zweimal Frühstück zu 5 Sol) und nehmen ein Taxi zum Busbahnhof. Die Fahrt nach Copacabana kostet uns abermals 15 Sol. Zum Frühstück organisiert Steffi einen Becher Kaffee und drei Brötchen am Terminal.
Die Fahrt geht immer entlang des Titicacasees, nach gut vier Stunden erreichen wir den Grenzort kurz vor Copacabana. Die restlichen 50 Sol, die wir noch haben, wechseln wir in Bolivianos (Bs). Der Umrechnungskurz Euro zu Bs ist übrigens 1:10, Sol zu Bs 1:2½, in der Wechselstube an der Grenze etwas schlechter, wir erhalten 110 Bs.

Die Ausreise aus Peru gestaltet sich Problemlos, die Einreise in Bolivien dauert noch ein wenig, weil die Grenzbeamten erst noch ihr Protestfussballspiel austragen müssen. Nach zehn bis 15 Minuten ist aber auch das vorbei, wir erhalten problemlos unseren Einreisestempel, mit dem Bus geht es weiter bis Copacabana. Die verbleibenden zehn Minuten Fahrzeit nutzen wir zur Umstellung unserer Uhren, Bolivien ist GMT-4, Peru GMT-5. Außerdem wird noch eine Kurtaxe für unseren Zielort in Höhe von 1,50 Bs fällig.
Den Großteil der Stadt sehen wir bereits bei der Einfahrt, wir entscheiden uns, nach Möglichkeit gleich am Abend noch weiter Richtung La Paz zu fahren. Aus dem Bus ausgestiegen laufen wir einer Touranbieterin in die Arme, die genau das Richtige für uns hat: Bootstour zur Isla del Sol mit Rückkehr am gleichen Abend und einen dazu passenden Anschlussbus. Alles zusammen für zwei Personen zu 80 Bs, wir schlagen zu.
Mit der Bankkarte machen wir uns nun auf, Geld zu holen, und das wird in Copacabana zu einem echten Problem. In der ersten Bank reicht die Passkopie nicht aus zur Auszahlung. Ich laufe also zurück zu dem kleinen Touranbieter, wo wir unser Gepäck über den Tag deponieren können. Der Automat vor der Bank funktioniere übrigens nur für bolivianische Bankkarten, prima. Mit dem Pass dann stellt sich heraus, dass die Bank eine saftige Kommission erhebt, und jetzt haben wir genug. Nachdem wir unser Leid über die uns verbleibende Bargeldmenge klagen, rückt der Mensch hinter dem Schreibtisch in der Bank schließlich mit der Information heraus, dass es ja auch noch eine weitere Möglichkeit gibt, an Geld zu kommen, gleich zwei Straßen weiter sei eine Filiale der BCP (Banco de Credito del Perú). Empört über die Kundenfreundlichkeit und überhaupt und alles verlassen wir die Bank und machen uns auf die Suche. Wir finden auch, kommen an in einem kleinen Büro. Der Mensch hinter dem Counter vermietet Telefonzellen und hat eine Terminal für Visa- und MasterCards. Wir kommen nach kurzem Warten auch dran, Gebühren würden keine extra erhoben, es gälten alleine die Sätze der Hausbank. Es stellt sich jetzt allerdings heraus, dass die Auszahlung nur an „richtige“ Visa- oder MasterCards geht, Maestro reicht nicht, na vielen Dank. Eine richtige Visakarte hätte ich übrigens sogar dabei, allerdings nochmal zurück zur Gepäckaufbewahrung würde entweder mit der Mittagspause der Filiale oder der Abfahrtzeit unseres Bootes kollidieren.
Wir rechnen also nochmal durch. 30 Sol haben wir noch, davon müssten wir den Tag bestreiten, alle Malzeiten und abends noch ein Taxi in La Paz zur dortigen Herberge. Wir ergeben uns in unser Schicksal und nutzen die verbliebene Restzeit von knapp 40 Minuten in Cobacaba zur Besichtigung der Stadt. Und was passiert uns? Wir laufen probt einem Co-Autors meines Reiseführers in die Arme. Wie geht so etwas? Nun, ich klemme sich den Reiseführer unter den Arm und gehe durch die Stadt, bis ich jemanden sagen höre „Ahh, noch jemand mit meinem Buch.“ Darauf entgegne ich „Ja klar, ist ja auch ein gutes Buch.“ und halte es demonstrativ in die Höhe. Es stellt sich heraus, dass der Sprecher gerade in seiner Funktion als Tourguide unterwegs ist mit einer Truppe Österreichern, Südtirolern und Bayern. Er signiert mir meinen Reiseführer, wir führen noch kurz Smalltalk mit den Leuten aus der Gruppe und dann ziehen wir auch schon weiter. Später überprüfen wir das nochmal in Ruhe, und stellen dabei fest, dass der Mensch zwar im Bolivienteil des Reiseführers erwähnt ist, allerdings nur als empfohlener Guide, nicht als Autor. Aber wir wollen mal nicht kleinlich sein.
Wir haben nun also noch eine knappe halbe Stunde für Copacabana. Die Basilika ist wohl der Höhepunkt des Ortes, also besichtigen wir diese von innen und außen.


Wir gehen danach zurück zum Hafen und warten auf unser Boot. Am Hafen treffen wir einen lustigen Indonesier, außerdem einen Haufen Amis. Um halb zwei geht es los, das klapperige Boot braucht zwei Stunden bis zur Sonneninsel. Dort angekommen haben wir einen Stunde Zeit, danach steht die Rückfahrt an. Wir klettern die Inkatreppe herauf, kommen an der Inkaquelle vorbei und genehmigen uns schließlich einen Kaffee (zweimal 4 Bs). in luftiger Höhe.



Dann schnell die Treppen wieder herunter, der Aufstieg hat doch einige Zeit gedauert, wir müssen uns beeilen unser Boot noch zu bekommen. Wir fahren wieder zurück, nach 15 Minuten haben wir aber die Möglichkeit, nochmal auszusteigen und einen Tempel zu besichtigen. Das Ganze kostet uns zwar pro Person abermals 5 Bs, aber diese Summe hatten wir bereits von Anfang an eingerechnet. Der Tempel ist zwar klein, aber die Besichtigung ist ganz spannend. Es gibt viele (sechs) Eingänge aber nur zwei führen zum inneren. Wir kriechen durch alle dunklen Gänge, beeilen uns stets, denn das Boot fährt schon nach 20 Minuten weiter. Danach Rückfahrt. Diese dauert abermals zwei Stunden, aber auch die gehen irgendwann vorbei. Die Zeitrechnung der Verkäuferin war übrigens reichlich optimistisch. Das große Boot ist lediglich mit zwei Außenbordmoteren ausgestattet, diese sind darüber hinaus nicht die Stärksten ihrer Art.
Wieder in Copacabana kaufen wir uns noch eine Flasche Wasser und eine Packung Cracker, dann geht es mit einem etwas größeren Kombi nach La Paz. Draußen wird es dunkel, es ist ja auch schon nach sechs und wir rumpeln durch die Berge. Gut vier Stunden dauert die Fahrt, im Radio läuft erst eine Reportage zur Fußballproblematik, danach die Live-Übertragung zweier Spiele, einmal La Paz gegen irgendwenn, außerdem noch Sucre gegen irgendwenn anders. Zur Halbzeit unserer Fahrt steht noch die Querung des Titicacasees per Schiff an einer Engstelle an, wir löhnen abermals pro Nase einen Boliviano, uns verbleiben jetzt noch ganze 8 Bs für die weitere Abendsgestaltung.
Auch die längste Busfahrt geht irgendwann zu Ende, wir erreichen reichlich durchgeschüttelt nach Stunden abends um kurz vor zehn La Paz. Bei der Einfahrt in die Stadt halten wir irgendwann zwischendurch einmal länger, der Busfahrer muss den Fischfang vom Tag noch an Straßenhändler verkaufen. Und dann der Hammer, wir werden alle am Friedhof rausgeschmissen. Das wäre jetzt nicht weiter tragisch, schließlich verkehren hier die Kombis von und nach Cobacabana, allerdings hatte uns die Verkäuferin vom Mittag ausdrücklich zugesagt, dass wir bis zum Terminal gebracht werden würden und nicht, wie bei den anderen, nur bis zum Friedhof.
Etwas aufgeschmissen erkundigen wir uns bei einer deutschen Vierertruppe nach deren Unterkunft. Sie würden in einer Herberge nahe dem Terminal nächtigen, dort sei aber alles ausgebucht, wir sollten uns vielleicht mal in die Calle Sagárnaga fahren lassen, dass wäre die Herbergsstraße und ein Touristenviertel.
Wir nehmen also in einer uns fremdem (und laut Reiseführer mit Vorsicht zu genießenden) Millionenstadt das nächstbeste Taxi, schreiben weder das Nummernschild vorher auf, noch stellen wir sicher, dass es ein Funktaxi ist und lassen uns für unsere letzten acht Bolivianos in einer Straße fahren, die wir eben erst als Tipp bekommen haben.
Dort heile angekommen löhnen wir unser letztes Geld dem Taxifahrer. Wir stehen nun in der uns empfohlenen Straße, links ein Geldautomat, rechts eine Herberge. Der Automat allerdings ist kaputt, zumindest nimmt er keine Karten mehr an. Allerdings ist fünf Meter weiter noch ein weiterer und mit frischem Geld ausgestattet konsultieren wir unseren Reiseführer. Die Herberge Maya Inn ist sogar verzeichnet, wir beschließen mangels Alternativen diese erstmal für eine Nacht zu buchen, nachdem wir das Zimmer besichtigt haben und die Verfügbarkeit von Warmwasser sichergestellt war. Das Zimmer ist zwar ein Innenzimmer, abermals ohne Fenster, aber wenigstens etwas wärmer, da im zweiten Stock und nicht im Keller. Auf ein eigenes Zimmerbad können wir nach Besichtigung des Gemeinschaftsbades (es wird nur von einem weiteren Zimmer mitbenutzt) verzichten, der Preis verringert sich dadurch noch einmal etwas.
Wir schlagen also zu, deponieren unsere Sachen und begeben uns auf die Suche nach einem Abendessen. Die Straße draußen ist arg dunkel und die Gegend kommt uns schon sehr abenteuerlich vor, aber wir finden drei Häuser weiter ein nettes Lokal, zwar etwas teuer aber wenigstens um die Zeit noch geöffnet. Ein Sandwich und einen Tee später kehren wir wieder zurück in unser Zimmer, erkundigen uns vorher noch nach den Frühstückszeiten und fallen alsbald schon müde ins Bett.

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Dienstag, 29. Mai (Tag 75)

Dienstag, 29. Mai 2007 (Tag 75),
der Wecker klingelt um kurz vor acht, Frühstück gibt es bis um neun, das wollen wir in Anspruch nehmen. Um kurz nach sechs sind wir übrigens schon mal wach, ganze Horden von Hotelgästen poltern durch den Flur. Eine Phänomen, was zu dieser Uhrzeit auch in den nächsten Tagen unser treuer Begleiter sein wird.
Das Frühstück wird eine ziemliche Katastrophe. Im Frühstückszimmer sind alle Tische noch krümmelig von den Horden in der Früh. Der Kaffee dauert ewig, kommt dann irgendwann doch, allerdings war die Milch wohl nicht mehr gut, also muss ein neuer gekocht werden, eben dieses braucht auch wieder seine Zeit. Der frisch gepresste Papaya-Saft sagt mir auch überhaupt nicht zu, irgendwie habe ich immer das Gefühl eines ekeligen Beigeschmacks, kurz, nicht mein Ding. Es gibt gewärmte Brötchen, dazu eine Sorte Marmelade. Man nehme die genannten Lebensmittel und erhalte ... eine kontinentales Frühstück. Wir beschließen, am Folgetag in einem netten Lokal zum Frühstücken einzukehren, die fünf Sol, die uns das Herbergsfrühstück gekostet hat, sind anderswo sicherlich auch nicht schlechter angelegt.

Wir verlassen die Herberge. Draußen zieht eine Kinderparade vorbei, die lokalen Schulen scheinen sich und ihre sportlichen Aktivitäten zu präsentieren.
Mit der Rikscha geht’s zum Hafen. Wir nehmen ein Boot und fahren zu den schwimmenden Inseln, Los Uros. Die Bootsfahrt dauert gut eine Dreiviertelstunde. Angekommen wird uns die ehemalige Lebensweise der Ureinwohner erklärt. Aus Schilf baute man sich schwimmende Inseln, um sich bei Gefahr auch vor den Angriffen der Inkas auf den Titicacasee zurückzuziehen. Inzwischen werden die Inseln aber nur noch für Touristen erhalten, wirkliches Leben auf diesen künstlichen Inseln gibt es heute nicht mehr. Die Präsentation dauert 15-20 Minuten, danach wird erwartet, dass man reichlich Decken, Kissenbezüge, Ketten, Pullover und anderes „typisches“ Zeug kauft, dem kommt aus unser Gruppe (Steffi und ich, dazu vier lustige Argentinier) aber niemand so wirklich nach. Wir fahren mit unserem gecharterten Boot noch zu einer weiteren, größeren Insel. Auch hier komplett aus Schilf gebaute Inseln, es gibt ein wackeliges Aussichtstürmchen und noch mehr Verkaufsstände.

Wir vertrödeln ein wenig die Zeit, die Argentinier sind auf der Suche nach Fröschen, von denen sie gehört haben, dass man an ihnen lecken muss um eine berauschende Wirkung zu erfahren. Sie werden nicht fündig und wir fahren schließlich mit unserem Boot weiter. Das Angebot, noch eine weitere Insel zu besuchen, lehnen wir dankend ab, wir kommen schließlich nach einer weiteren Dreiviertelstunde wieder in Puno im Hafen an.
Zu Fuß geht es zurück in Richtung Innenstadt, immer auf der Suche nach einem kleinen Lokal mit leckerem Mittagessen in Form eines Menüs. Wir finden schließlich auch ein Lokal, was uns zusagt, laut Aushang soll es Schnitzel (milanesa) geben, es stellt sich später leider als platte Frikadelle heraus.
Danach wissen wir erstmal nicht so recht, was wir machen wollen. Die Attraktionen haben wir im Wesentlichen gesehen, es gäbe noch die Möglichkeit, etwas außerhalb zwölf Meter hohe Grabtürme zu besichtigen, wir verzichten darauf. Stattdessen nehmen wir den Aufstieg zum Denkmal von Monca Capac auf uns.

Wir haben eine fantastische Überblick über die Stadt und dort sitzen wir dann bestimmt eine Stunde und sinnieren mal wieder über Land und Leute. Über die Position von Peru auf dem Weltmarkt, Gründe und Chancen und vieles andere mehr. Irgendwann wird es uns dort oben langweilig, wir steigen wieder herab und kehren in einem kleinen schmucken Café ein. Essen ist ja auch ein Zeitvertreib. Wir essen leckeren Kuchen und es gibt Sitzplätze in Ofennähe (überaus wichtig für einige Zeitgenossen).

Danach ist es fürs Abendessen aber auch noch zu früh, wir machen einige Fotos von den Sehenswürdigkeiten der Stadt und kehren dann in eine lustige Bar ein. Sie spielen Manu Chao und Bob Marley, wir trinken einen Kokatee zum Aufwärmen. Danach nochmal die Fußgängerzone auf und ab, einen Schal und Handschuhe erwerben für den temperaturempfindlichen weiblichen Part unserer kleinen Reisegruppe und danach ein Abendessen beim Chinesen in einer Hinterstraße, nur Einheimische, keine Touristen, dafür günstig und lecker.
Zurück im Hotel erkundigen wir uns bei unserem Herbergsvater nach den Reisemöglichkeiten weiter in Richtung Copacabana. Wir erfahren, dass die Busse einzig und allein Morgens um halb acht fahren, ganz egal, welche Busgesellschaft. Die ganztags fahrenden Minibusse kann er nicht empfehlen, deutlich weniger Komfort, dafür fast gleicher Preis. Wir entscheiden uns spontan dafür, trotz der frühen Stunde am Folgetag diese Reisevariante zu nutzen. Frühstücken in aller Ruhe in einem netten Lokal in der Stadt muss dann wohl entfallen. Die Buszeiten könnten die Frühhorden erklären, wie uns jetzt klar wird.
Dann noch ein wenig Fernsehen, gleiche Auswahl wie Tags zuvor.

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Montag, 28. Mai (Tag 74)

Montag, 28. Mai 2007 (Tag 74),
Aufstehen, Frühstücken, Tasche packen, Taxi zum Busbahnhof. Um zehn Minuten nach der notierten Zeit (halb zehn) geht es los in einem Volvobus mit schon ein wenig durchgesessenen Sitzen.
Wofür ist dieser schwarze Ofen an der Haube gut?

Wir fahren aus der Stadt raus, allerdings nicht am Saga vorbei, wie vermutet, sondern über die Umgehungsstraße, einmal herum um Arequipa. Es geht vorbei an Yura und der berühmten Zementfabrik. Ein Typ geht durch den Bus, verteilt Bonbons und erwartet dafür beim zweiten Durchgehen einen Sol.



Hinter Yura wird es grüner. Wir fahren durchs Hochland, vorbei an Alpacaherden, immer parallel zur Bahnstrecke nach Juliaca. Mit Beginn der grünen Landschaft fahren keine LWK mit Doppelauflieger mehr, das lästige Überholen der langsamen Bergauf-Schleicher entfällt.
Wir kommen alle Stunde mal durch kleine Dörfer an der Strecke, nach vier Stunden sind wir am Zwischenstopp: Juliaca. Juliaca ist eine recht moderne Stadt, etwas staubig, viele Neubauten, unspektakulär. Die letzte Etappe nach Puno nutze ich für ein Nickerchen, der Bus ist fast leer, ich habe eine Bankreihe für mich alleine.
Um halb fünf Uhr Nachmittags, nach nun sechs Stunden Fahrzeit sind wir schließlich da. Raus aus dem Terminal terrestre, ein Taxi zum lokalen Plaza de Armas nehmen. Dort ersteinmal Orientierung und Blick in den Reiseführer, dann Fußmarsch mit Gepäck drei Blocks runter in die Herbergenstraße. Eigentlich wollen wir der Empfehlung des Reiseführers nachkommen und ein bestimmtes Hostal nehmen, aber als es die Straße hinunter immer weiter weg geht vom Zentrum disponieren wir spontan um. Wir checken ein im Manco Capac, nach beschwerlichem Rückweg mit Gepäck versteht sich. Manco Capac war übrigens der erste Inka, dazu später noch mehr.
In der Herberge beziehen wir Kellerzimmer: dunkel, kalt und feucht. Dunkel weil ohne Außenfenster, kalt weil Höhe und Jahreszeit und feucht weil Keller. Wir deponieren also unseren Krempel im Zimmer und begeben uns zu Fuß in die Innenstadt. In der Calle Lima (eine Fußgängerzone zwischen Plaza de Armas und Parque Pino) kehren wir in ein Café ein und essen Kuchen. Es sind fast ausschließlich Touristen anwesend, aber die Mocca-Torte schmeckt trotzdem vorzüglich. Auf dem Weg wieder nach draußen nehmen wir noch eine Tüte Coca-Bonbons mit gegen die Probleme mit der Höhe. Puno liegt auf 3850 Metern über dem Meeresspiegel.

Nach drei Monaten Arequipa auf 2350m sind wir zwar eigentlich schon ganz gut akklimatisiert, trotzdem stellen sich bei uns nach Ankunft leichte Kopfschmerzen ein, wie bei mir auch schon an Tag 1 in Arequipa. Diese verfliegen allerdings wieder nach zwei Bonbons und in den nächsten Tagen werden wir keine weiteren Probleme diesbezüglich zu verzeichnen haben.
Zurück in die Fußgängerzone, wir gehen einmal auf und ab, schauen uns die beiden wichtigen Kirchen im Ort von innen an und lassen uns dann (nach einem Fehlversuch in einer Pizzeria) von einem netten Werber in ein Touristenlokal locken. Wir wählen ein Menü zu 20 Sol: Suppe, Pizza und Getränk. Die Suppe (Maggi Tomate) schmeckt gut, auch die Pizza (Fertigboden mit Belag) ist ganz okay, allein der Preis war dem gebotenen nicht angemessen.
Wir kehren zurück in unser Hotelzimmer, kuscheln uns in die warmen Decken, schauen Deutsche Welle TV und die obligatorische Doppelfolge Simpsons und damit geht der Tag zu Ende.

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Montag, 21. Mai 2007

Samstag, 19. Mai (Tag 65)

Samstag, 19. Mai 2007 (Tag 65),
heute mal kein Ausschlafen, der Wecker klingelt um halb acht. Wir machen uns in aller Ruhe fertig, denn wir machen heute einen Ausflug. Am déjà-vu sollen wir um neun Uhr sein, es geht per Kombi nach Socabaya, einem wohlhabenden Vorort von Arequipa. Rundgang durch den Ort und eine Gastronomie-Messe sind angesetzt. Wir sind auch pünktlich am Treffpunkt, allein der Kombi nicht.
Um halb zehn geht’s dann aber doch los, wir fahren zu einer Ranch. Dort können wir Pferde auf einer staubigen Wiese beobachten. Nach einigem Warten hier reiten die ganzen Pferde in einer Prozession durch den Ort, wir im Kombi hinten dran, zu einer anderen staubige Wiese.




André und ich nutzen die Gelegenheit, auch mal zu reiten. Ich habe davon aber schon nach einiger Zeit wieder genug, die Steigeisen sind hier erstens sonderbar und zweitens für mich zu hoch eingestellt. Außerdem sind die spanischen Kommandos (ßoßo für „brrrr“) ungewohnt.



Mit dem Kombi geht es dann wieder zurück ins Dort, auf dem lokalen Plaza de Armas „wartet“ auch schon der nächste Programmpunkt, die Gastronomie-Messe. Gut, das Wort „Messe“ ist jetzt etwas hochgegriffen. Die einheimischen Frauen haben typische Gerichte zubereitet und diese ausgestellt auf Tischen unter Pavillons.



Zur Begrüßung gibt es Pisco Sour für alle, außerdem Tamales (Maismehlzubereitung). Steffi und ich kommen beinahe aus Versehen in die Jury,außerdem dürfen wir von dem Quinoa mit Käse probieren. Gulaschsuppe gibt es hier auch, sie heißt aber anders (adobo de chancho). Dann heißt es warten. Es ist kurz nach eins und richtiges Mittagessen ist für uns erst um zwei vorgesehen.


Später ist dann die richtige Jury durch mit jurieren und wir dürfen probieren. Das Cuy, was wir haben, schmeckt nicht sehr gut, es ist nicht ganz gar und etwas fettig. Zwei streunernde Dorfhunde freuen sich später über die Rest. Wir essen noch in einem kleine Lokal, mal wieder Menü, diesmal sogar für mich ohne Suppe und später geht es mit dem Taxi wieder nach Hause.
Kaffee trinken, Wäsche waschen, ausruhen.
Abends gehen wir noch einkaufen, zum Abendbrot gibt es Radieschen-, Tomaten-, Käse-Salat.

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Donnerstag, 17. Mai 2007

Dienstag, 15. Mai (Tag 61)

Dienstag, 15. Mai 2007 (Tag 61),
heute feiert die UAP ihr siebenjähriges Bestehen. Und zwar in einem Ausmaß, wie bei uns nur das volle Vierteljahrhundert und ähnliche Ereignisse begangen werden. Doch der Reihe nach. Erstmal fahre ich noch von acht bis halb elf noch zur Arbeit, schließlich lautet die Einladung auf elf Uhr in der Municipalidad am Plaza de Armas. Die restliche Festgemeinde hat inzwischen schon den Fahnenappell auf dem Campus und den Festgottesdienst in der Kathedrale hinter sich, als wir uns alle gemeinsam im großen Sitzungssaal der Stadt Arequipa einfinden. Wir singen die Nationalhymne. Es werden Reden verlesen, außerdem nochmal die Gründungsurkunde von vor sieben Jahren, dann werden die Honoratoren (der Gouverneur der Region Arequpia sowie mehrere Militärs) geehrt, es gibt Holztäfelchen mit aufgesetzten, bedruckten Metallplättchen. Ach ja, jede Fakultät ist außerdem mit einem eigene Fahnenträger dabei. Wir singen die UAP-Hymne, zum Abschluss gibt es Pisco Sour und kleine Häppchen.
Wir Deutschen wollen uns nun eigentlich ein Mittagessen (Menü für 3 Sol) suchen, landen dann aber doch wieder bei Johnny Coyote. Am Nachmittag arbeite ich noch in Ruhe zu Ende, abends wieder zu Hause schauen wir Simpsons („Die 24-Stunden-Frist“ und „Wie alles begann“).
Noch später ist dann Stammtisch, wir sind im Colibri, den Steffi und ich schon vom Wochenende neulich kennen.












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Montag, 14. Mai 2007

Sonntag, 13. Mai (Tag 59)

Sonntag, 13. Mai 2007 (Tag 59),
es ist immer noch Wochenende, auch ohne Wecker werden wir noch vor neun Uhr wach. Ich hole Brötchen, wir frühstücken. Danach Wäsche waschen. Hatte ich von den weißen T-Shirts erzählt? Ich habe mich dann doch mal dazu aufgerafft die zu waschen. Danach erledige ich noch die wöchentliche Putzaufgabe, heute: Das Bad. Nach noch ein wenig Rumgetrödel machen Steffi und ich einen Spaziergang. Ich hatte am Freitag auf dem Rückweg von der Arbeit noch etwas entdeckt, was ich gerne fotografieren (photographieren?) wollte.
Am Feuerwehrhaus kläffen uns erst zwei blöde Hunde entgegen, außerdem ist der Gitterzaun recht engmaschig und verhindert gute Fotos.


Jedoch kommt just in dem Moment jemand von den Feuerwehrleuten (ein Gruppenführer, wie sich später herausstellt) an, er wohnt im Haus gegenüber. Er öffnet uns das Tor und führt uns herum und erklärt uns alles.

Opel-Drehleiter, 1953


Löschwagen, (T)LF?



Ambulanz


Rüstwagen


Die drei kleinen Autos sind Geschenke der japanischen Regierung, deshalb Rechtslenker. Der Volvo LKW wurde vom Zoll beschlagnahmt und soll nun aufgearbeitet und mit Aufbau versehen werden. Und die alte Opel-Drehleiter aus dem Jahr 1953 wird für Paraden und ähnliche Zwecke wieder hergerichtet. Der Motor gehe noch, allein der äußere Zustand wäre so desolat.
Peter mit Helm und Jacke

am RW, hier mit Spreizer


geknippst beim Rundgang durch's Haus

Es gibt vier Feuerwehrhäuser in Arequpia, zwei kenne ich jetzt schon. Der Dienst bei der Feuerwehr ist übrigens freiwillig und unentgeldlich, trotzdem gibt es Tag und Nacht eine Bereitschaft.

Nach der Führung, die gut eine halbe Stunde gedauert hat, suchen wir uns wieder mal ein kleines Restro, das Menü diesmal zu sechs Sol. Die Hühnchensuppe schmeckt mir sehr gut und ich bin danach etwas zu satt für die ganze Portion Korianderreis mit Hühnchen. Steffi hat gefüllte Paprika (rocotto relleño) mit Kartoffelgratin.
Den Nachmittag vertrödeln wir zu Hause, abends kocht Steffi Brokoli mit Möhren, dazu gebratenes Fleisch in sehr leckerer Soße und Kartoffeln.
Der Abend geht ruhig zu Ende.

Nachtrag: Auf diesem Foto sieht man Manuel, unser freundlicher Führer.
Bei der Verabschiedung, wir haben uns reichlich bedankt, dass man sich so viel Zeit für uns nimmt, werden wir auch noch zum Grillen Ende Mai eingeladen. Man feiert das 20-jährige Bestehen der Kompanie. Leider werden wir zu dem Zeitpunkt vermutlich keine Zeit haben, wir müssen unser Visum verlängern und machen deshalb einige Tage Auslandsaufenthalt in Chile oder Bolivien, das ist noch nicht ganz raus. Aber die Leute von der Feuerwehr bleiben uns auch so in guter Erinnerung. Und wir dürfen auch jederzeit wiederkommen.
Ach und nochwas fällt mir ein: Normalerweise ist immer eine Bereitschaft anwesend, außer am Muttertag, da dürfen ausnahmsweise alle nach Hause. Aber auch in Peru gibt es Diensthandies, für alle Fälle.

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Freitag, 11. Mai 2007 (Tag 57)

Freitag, 11. Mai 2007 (Tag 57),
ein fast normaler Arbeitstag kurz vor dem Wochenende. Vormittags findet bei uns im Büro eine Videokonferenz statt. Allerdings nicht unbedingt so, wie man sich das vielleicht vorstellt (mit Bildübertragung der Gesprächsteilnehmer in beide Richtungen). Es ging darum, dass die Supportfirma in Italien ein neues Produktfeature vorstellen sollte. Also wird der Bildschirminhalt aus Italien zu uns ins Büro an die Wand (per Internet und Beamer) übertragen. Es gibt außerdem Sprachübertragung in beide Richtungen für Erklärungen und Nachfragen. Weil es eine wichtige Demonstration ist, sind alle Abteilungsleiter und sonstige wichtigen Leute bei uns im Büro. Vielleicht ein paar Worte zum Büro. Hier stehen zwölf Schreibtische und so viele Leute sind wir in etwa auch. Der Raum ist vielleicht vier mal fünf Meter groß (oder nach etwas mehr, das kann man immer so schlecht schätzen) und wenn nur wir hier sind, ist es immer ganz lustig und jeder hat genug Platz. Wenn aber zusätzlich noch (geschätzte) 20 Leute mehr hier sind, und alle mehr oder minder gespannt für zwei Stunden (eher noch etwas länger) auf die Wand mit Videobild aus Italien starren, dann wird irgendwann echt etwas eng. Aber lustig ist es ja, den Leuten beim Einschlafen oder gelangweilt sein zuzuschauen. Den eigenen Kollegen kann man per Messenger noch irgendwelche lustigen Bemerkungen schicken („Mach doch mal ein Fenster auf“, „Laaaaangweilig“, ...) und weil man selber nicht direkt Adressat der Präsentation ist, muss man es mit der Aufmerksamkeit auch nicht zu genau nehmen.
Nachmittags dann mit dem Taxi nach Hause.

Überfahrt über die Brücke von neulich

leider etwas verwackelt




Ein alter Wassertum (?) mit Werbung

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Montag, 7. Mai 2007

Sonntag, 06. Mai (Tag 52),

Sonntag, 06. Mai 2007 (Tag 52),
heute ist ein Trödeltag. Nach dem späten Frühstück verbringe ich die Zeit erst an der Gitarre und dann am Laptop. Gegen fünf gehen Steffi und ich nochmal in den El Kosto, wir haben keine Milch mehr. Ich backe wieder Brot (wir hatten gestern Hafermehl in der Annahme von Roggenmehl erworben) und mache dann, wie eigentlich letzte Woche schon vorgehabt, Gulasch. Wir lassen es uns gut gehen und legen auch sonst keine Hektik an den Tag, es ist schließlich Wochenende.

Diesmal zwei kleine Brote statt eines großen

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Samstag, 05. Mai 2007 (Tag 51),

Samstag, 05. Mai 2007 (Tag 51),
ausschlafen, Wochenende, Frühstücken, Wäsche waschen, ein bisschen Gitarre spielen, in die Stadt fahren. Steffi und ich nehmen heute Alexandra nochmal mit, wir wollen zu dem gestern entdeckten Supermarkt, das Brot vom Vortag kam beim Frühstück gut an. Also nehmen wir ein Taxi, landen am Saga (dort in der Nähe war der Laden) und begeben uns auf die Suche. Erstmal prüfen wir noch, ob die beim letzten Mal entdeckte Bäckerei dunkles Brot und Brötchen führt, leider ist dem nicht so. Wir essen wieder in einem kleinen Lokal für günstig Geld (das Tagesmenü aus einer grünen Suppe und dann Reis mit asiatisch abgeschmeckter Hähnchenkeule an Frühlingszwiebeln, den Gelee-Nachtisch lassen stehen) und begeben uns dann auf die Suche nach dem Supermarkt. Da es gestern zum Einen schon dunkel und wir zum Anderen mit dem Auto unterwegs waren, durchwandern wir erst noch das Frisörviertel, was zwar ganz hübsch ist, aber eigentlich einen Schlenker Umweg bedeutet.
Gleich nebenan, ein Schuhgeschäft

Im Supermarkt verbringen wir dann bestimmt eine Stunde einfach nur damit, die Regale in Ruhe zu durchstöbern und das Angebot zu sichten. Da wir ja später noch weiter wollen, schränken wir uns etwas ein beim Beladen des Einkaufswagens, geben dann aber doch wieder über 40 Sol aus. Alexandra geben wir unsere Einkäufe dann mit, sie fährt mit dem Taxi nach Hause. Wir gehen weiter zu Fuß Richtung Innenstadt, auf der Suche nach einem Café.





Wir entdecken wieder einen schöne Wohngegend, später noch die Feuerwehr.
Feuerwehrhaus in Arequipa






Einen Kaffee und ein Eis gibt’s schließlich auch und nach einem kleinen Umweg durch den El Super, als ob wir nicht gerade einkaufen gewesen wären, fahren wir mit dem Taxi nach Hause.
Abends sind die anderen zu einem Rockkonzert, Steffi und ich lassen uns in die Calle San Francisco chauffieren. Wir schlenden einmal auf und ab und landen schließlich in einer kleinen Bar, wo wir den Abend gemütlich ausklingen lassen.

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Freitag, 04. Mai (Tag 50)

Freitag, 04. Mai 2007 (Tag 50),
mal wieder Arbeiten. In der Firma. Sowas aber auch. Eine kurze Woche geht zu Ende, dafür bleibe ich heute relativ lange in der Firma (bis halb acht). Mit meinen Kollegen geht’s heute zum Grillen und damit ich erstens weiß, wo ich hin muss und zweitens auch beim Einkaufen dabei sein kann, fahre ich zwischendurch nicht nochmal nach Hause. Wir kaufen im Franco Supermercado ein, einem Supermarkt, etwas ordentlicher als El Kosto oder El Super, aber dabei nicht teurer. Das Warenangebot ist auch etwas verschieden von den vorgenannten. Ich kaufe ein richtiges Mischbrot (für 3,50 Sol) und beschließe, alsbald nochmal in Ruhe wiederzukommen. Da wir grillen wollen darf auch Bier nicht fehlen, das kaufen wir allerdings nicht hier sondern bei einem Bierdistributor. Es ist ein kleines Geschäft mit vergittertem Eingang. Man muss erst bezahlen und bekommt dann durch eine kleine Luke im Gitter die Kästen rausgereicht. Fast so gut gesichert wie ein Juweliergeschäft bei uns. Wird wohl seine Gründe haben.
Schließlich beim Grillen, es ist inzwischen kurz vor neun. Wir sind bei einem Kollegen, der noch bei seinen Eltern wohl (obwohl er bestimmt irgendwas Ende zwanzig, Anfang dreißig ist). Es ist allgemein recht wohl-situiert, man wohnt in einem ganzen Doppelhaus auf zwei Etagen.
Gegrillt werden schließlich die eingekauften Mettwürstchen (immer im Paar als Hotdog sehr vorzüglich) und die großen Stücke Fleisch im Ganzen. Als die schließlich fertig sind, stehen wir alle bewaffnet mit Messer und Gabel um den Grill und schneiden uns die Happen stückweise ab. Eigentlich ganz lustig und mal was anderes. Was mir ein bisschen fehlt ist ein Salat dazu. Die wären zwar eigentlich auch üblich, berichtet ein Kollege, aber man wäre der Einfachheit halber dazu übergegangen, darauf zu verzichten. Wohl an.
Um kurz vor zwölf lasse ich mir ein Taxi rufen, es war schön, mal was mit den Leuten zusammen zu unternehmen, mit denen man sonst „nur“ zusammenarbeitet. Man lernt sich so besser kennen und kann auch mal in Ruhe über privates Klönen.






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Mittwoch, 2. Mai 2007

Dienstag, 01. Mai (Tag 47)

Dienstag, 01. Mai 2007 (Tag 47),
nach dem späten Frühstück klampfen Alexandra und ich auf den Gitarren. Nicht nur Steffi hat mit dem Spielen begonnen, auch André hat sich extra dafür einen Gitarre beschafft. Mit den geliehenen Musikinstrumenten vertrödeln wir so einige Zeit.
Für den heutigen „Sonntagsspaziergang“ haben Steffi und ich uns diesmal die Route vom Saga Falabella zum Plaza de Armas ausgesucht. Mit dem Taxi lassen wir uns zu ersterem chauffieren, wobei sich das Warten auf ein uns genehmes Taxi (sicheres Unternehmen) zu bester Mittagszeit auf der Dolores etwas hinzieht.
Dort angekommen erkunden wir die Umgebung und suchen die uns empfohlene Bäckerei mit dunklem Brot. Wir finden auch eine in Frage kommende, die hat allerdings (evtl. feiertagsbedingt?) zu.

Eine kurze Stippvisite in einer kleinen Kirche und dann wieder zurück Richtung Saga. Drinnen prüfen wir das Angebot an Brotmessern (wenn man auf einmal richtiges Brot hat, sind Obstmesser irgendwie nicht mehr so Hit), die gibt es einzeln für 109 Sol oder im Set für 25 Sol. Wir beschließen den Kauf ersteinmal noch aufzuschieben. Wo wir aber schonmal da sind, prüfen wir noch das Kinoprogramm, welches sich aber seit unserem letzten Besuch nicht merklich gebessert hat.
Wieder draußen geht es nun los Richtung Plaza, wir kehren allerdings ersteinmal zu Mittag ein, neben dem Kommissariat ist ein einfaches Restaurant, wir wählen das Menü für 3,50 Sol, Suppe mit Rindfleisch, Reis und Kartoffeln, Hauptgang Hühnchen mit Bohnen und Reis. Wir schlendern wohlgesättigt weiter, es entstehen einige Fotos, die für sich sprechen sollen.



Dein zukünftiges Auto, Steffi?




Wir beenden unseren Stadtaufenthalt schließlich in zwei Etappen. Erst geht es zum Café Cusco, einem lokalen StarBucks-Verschnitt. Wir waren Sonntag schonmal da, hatten da aber nicht genug finanzielle Mittel übrig, so dass wir (bis auf die Tatsache, einen Bekannten vom Stammtisch zu treffen) unverrichteter Dinge wieder gehen mussten. Diesmal haben wir genug Kleingeld anbei. Der Kaffee schmeckt sehr gut und die Sofas sind sehr gemütlich.

Ich bin schon fast am Einnicken, als ich deutsche Stimmen vom Nebentisch höre. Wir laden die zwei Mädels noch zu unserem Stammtisch ein, dann suchen wir uns ein lecker Eis (im Eispalast gibt es ein solches) und setzen uns an dem Plaza, um auf ein uns genehmes Taxi zu warten. Das haben wir am Sonntag auch schon so gemacht. Einfach rumsitzen und Leute kucken. Sonntag schließlich viel die Wahl auf einen relativ neuen Ford Escort, diesmal ist es ein relativ großer Nissan. Wenn man nur genug Geduld hat, muss man auch gar nicht mit gelben Elefantenrollschuhen chauffiert werden.
Abends ist dann wieder Stammtisch, vorher schaffe ich es noch, neue Saiten aufzuziehen, diesmal im Biergarten. Der Biergarten ist eins von drei Lokalen von Renato, einem Deutsch-Kroaten, der in Stuttgart aufgewachsen ist und gelernt hat (bei Bosch in Feuerbach, die Welt ist klein). Es ist nicht so viel los wie in den Wochen zuvor, aber wir schieben das auf den Feiertag.

Außerdem:
Folgenden Schokoengel verspeißten wir neulich abends noch nach dem Abendessen, den Anblick und Gesichtsausdruck wollten wir nicht für uns behalten.
Psychoengel?

Wir meinen, der Gute sieht schon ein bisschen aus wie auf Drogen ...

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Montag, 30. April 2007

Sonntag, 29. April (Tag 45)

Sonntag, 29. April 2007 (Tag 45),
ausschlafen. Wir waren zwar gestern auch nicht mehr bis ewig unterwegs, aber man kann ja trotzdem mal ausschlafen. Steffi und ich machen einen Spaziergang in die Stadt. Ich habe meinen Fotoapparat mitgenommen und wir machen uns auf in Richtung grüne Alleen und alte Häuser.



Mag jemand das Schild übersetzen?



Aber schöne alte Autos gibt's hier ja ...

Irgendwo in der Stadt gönnen wir uns ein Menü für 3 Sol beim Chinesen. Wir schlendern durch die Straßen, auf der Suche nach Fotomotiven und vertrödeln den Tag so vor uns hin.
Plaza de Armas, Arequipa Peru

Dieses und die folgenden Bilder entstanden in einem erst 1977 von Privatleuten errichteten Komplex




Zeig mal nochmal die Blüten ... Das mit der Begeisterung üben wir noch.



Klee, am anderen Ende der Welt. Auch zum Wuscheln?



Außerhalb der Anlage


Hinter der Kathedrale



Steffi, lach doch mal ...


Ein ausdrücklich nicht repräsentatives Haus

Nach einem schönen Kaffee und noch einem Eis auf die Hand nehmen wir irgendwann viel später ein Taxi wieder nach Hause. Eigentlich wollte ich ja Gulasch kochen aber die Läden hatten zu, also backe ich Brot.
Schmeckt so lecker wie es aussieht

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Mittwoch, 25. April 2007

Dienstag, 24. April (40. Tag)

Dienstag, 24. April 2007 (40. Tag),
ich habe Geburtstag und wir haben kein Wasser. Zum Glück weiß ich das nicht und kann deshalb in Ruhe duschen. Später erfahren wir den Grund, der Vermieter klingelt und teilt mit, das aufgrund von Reparaturarbeiten das Wasser bis morgen Vormittag abgestellt sein wird. Wir legen Vorräte an, solange dies noch geht.
Dann mit Papptellern und Plastikgabeln, einem scharfen Messer und natürlich dem gestern gebackenen Kuchen zur Arbeit. Kurz vor dem Mittagessen schneiden wir den Kuchen an, die Kollegen hatten Eis dazu gekauft und das ergibt eine vorzügliche combinación. Auch die Tatsache, dass ich den Fantakuchen mit Coke Zero zubereitet hatte, fällt nicht weiter auf. Außerdem wird auch meine Vorbereitung in punkto Geschirr und Besteck anerkannt. Unmittelbar danach zum Mittagessen. Es gibt Rindfleich mit ein wenig Gemüse und Reis (ich könnte mal wieder Nudeln essen, oder richtige Pommes ...). Nachmittags entdecke ich die Möglichkeit von PHP, in Scripten die Performance zu messen, sprich, ein Programm sagt einem dann, wo es langsam ist. Vielleicht lassen sich damit die Geschwindigkeitsprobleme in den Griff bekommen.
Mit dem Taxi wieder nach Hause, ein bisschen Gitarre spielen, dann nochmal Kaffee und Kuchen, schließlich hatte Steffi gestern auch noch für mich gebacken, es gibt einen Kuchen mit Rosinen, Weintrauben und Mandeln (die hatte ich am Vorabend schälen dürfen). Beschert werde ich auch, es gibt die am Wochenende ausgesuchten Poloshirts und den Kuchen von Steffi, außerdem will sich mich demnächst auch nochmal zu Essen einladen, meine Mitbewohner beehren mich mit einer Flasche trockenem Rotwein und einer Packung Chips.
Mein "Geburtstagstisch"

Ohne Abendbrot und richtig pappsatt fahren wir zu neun wieder zu unserem deutschen Stammtisch, diesmal im Ad Libitum, wieder mit jeder Menge neuer Leute. Der Laden ist zwar nicht unbedingt soo der Hit aus meiner Sicht – relativ teuer und die Bedienung nicht die allerschnellste – aber das hindert uns nicht daran, es noch bis kurz nach eins dort auszuhalten.

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Montag, 23. April 2007

Sonntag, 22. April (38. Tag)

Sonntag, 22. April 2007 (38. Tag),
von Milli (wir waren neulich bei ihr zum Geburtstag) haben wir die Einladung, sie zu einer Prozession nach Characato zu begleiten. Das ist das kleine Heimatdort ihrer Mutter, zwanzig Minuten mit dem Taxi von unserem Wohnort entfernt. Stefan, Steffi und ich sind mit von der Partie.

Der Gottesdienst beginnt 40 Minuten zu spät, wir nutzen die Zeit noch für einen kleinen Rundgang durchs Dorf.

Nach dem Gottesdienst (ich singe „glory glory halleluja“ und noch zwei weitere Lieder mit) zieht eine kleine Prozession einmal um den lokalen Plaza de Armas.





Wir speisen zusammen mit Millis ganzen Großfamilie in einem Lokal vor Ort. Ich wähle abermals Americano (das hatte ich Donnerstag schon auf Arbeit) und es schmeckt vorzüglich. Wir spazieren ein Stück des Weges zu Fuß zurück und fahren schließlich mit dem Combi bis an die Stadtgrenzen von Arequipa zurück. Zu Hause gibt es Dispot um den Putzplan, jetzt ist es kurz vor fünf und mal sehen, was der Tag noch so bringt.
Ich würde an dieser Stelle gerne noch über Steffis neues Hobby berichten, welchem ich mich ein wenig angeschlossen habe, aber sie bat darum, ich möge ihr doch die Bekanntgabe überlassen.
Vorhin wollten wir Fronton (?) spielen, dass ist wie Squash aber draußen und mit kleinen Holzbrettschlägern. Die Schläger hatte Dan gestern auch schonmal mitgebracht, aber es fehlt immernoch der Ball. Gleich steht für mich noch Wäsche waschen an, nicht sonderlich spektakulär aber muss auch mal sein.
Morgen ist dann wieder Arbeit, inzwischen die fünfte Woche. Eigentlich hätte ich Freitag meinen Bericht abgeben müssen, vielleicht habe ich ja heute Abend noch Lust diesen zu verfassen.

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Mittwoch, 18. April (34. Tag)

Mittwoch, 18. April 2007 (34. Tag),
eigentlich auch ein ganz normaler Tag, aufstehen, frühstücken, zur Arbeit fahren. Unser Taxifahrer hatte nachmittags ein neues Auto, kein kleines Taxi mehr, sondern einen richtigen PKW, einen Nissan von 1995. Zum Mittagessen gab es gefüllte Paprika mit der Schärfe von Peperoni, dazu passend war dann aber der ansonsten eher fleppe Kartoffelauflaut (pastel de papa). Wieder zu Hause wollte ich eigentlich erst mit Steffi nochmal zum San Camillo, aber es ist dann doch schon etwas später und im Halbdunklen wollen wir da auch nicht unbedingt hin. Der Abend endet friedlich zu Hause.
Alltag gepaart mit Langeweile und Rumspielerei

Viele Grüße an K.

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Montag, 16. April 2007

Freitag, 13. April (Tag 29)

Nachtrag nach zu Donnerstag abend. Carmen, unsere Betreuerin von der UAP, war bei nus im Haus, um uns nochmal gründlich einzunorden. Sie hatte über drei Ecke und hinter dem Rücken von Alexandra mitbekommen, dass diese immernoch kein Diplomarbeitsthema hat. Das nahm sie zum Anlass, uns zu erklären dass wir bei Probleme doch nicht mit unserem Chef direkt sprechen dürfen, sondern es immer über sie regeln müssen. Vielleicht noch als Ergänzung: Als wir neulich kein warmes Wasser hatten und wir deshalb zu unserem Vermieter direkt gegangen sind, ist für sie auch schon eine halbe Welt zusammengebrochen, das ginge doch nicht, und wir mpssten das immer pber sie regeln. Diesmal nun das Verhältnis „kleiner dummer Praktikant“ vs. „großer Chef einer Firma“. Wir in Deutschland sind es gewohnt, dass wir bei Problemen mit Leuten diese auch genau mit eben diesen Leuten klären. Hier ist es (zumindest nach der Auffassung einer gewissen Carmen) so, dass man das immer über dritte und immer „klein klein“ und niemals konfrontativ klären muss. Wir müssten uns hier schließlich an peruanische Geflogenheiten anpassen. Dieser Auffassung konnte ich nur bedingt zustimmen. Denn wenn sich die Universität und die Firmen hier mit den deutschen Studenten, mit Pünktlichkeit, Sorgfalt und vielem anderem mehr, was uns immer vorauseilend nachgesagt wird, schmückt, können sie nicht die kritischen und individuellen Persönlichkeiten ausblenden. Das gibt es nur im Doppelpack. Und wenn wir an dem letzteren Punkt mehr peruanisch sein sollen, dann würden wir das auch bei vorgenannten Dingen wie Gründ- und Pünktlichkeit an den Tag legen, und das ist jawohl auf keinen Fall das, was die Firmen von uns möchten.
Carmen konnte das so gar nicht verstehen, wir sind dann in diesem Clash of cultures auseinandergegangen. Den Abend haben wir Deutschen dann noch genutzt, um über „den Peruaner“ und „peruanische Gesellschaftsstrukturen“ zu philosophieren.

Freitag, 13. April 2007 (Tag 29),
Aufstehen, Frühstücken, zur Arbeit fahren. Alles wie immer. Auf Arbeit Einweisung bei der Personabteilung. Das geht so: Es klingelt um halb elf das Telefon im Büro, „Peter, du sollst mal zur Personalabteilung kommen!“, man weiß nicht, was eigentlich los ist, muss aber trotzdem unbedingt sofort dahin. Dann reden fünf Leute nacheinander und erklären einem als erstes, wie der Lohnzettel aufgebaut ist und wie man an sein Geld kommt (im ersten Monat noch in bar, danach per Bankkonto). Der Zweite erzählt einem was zum Thema Arbeitsschutz und Arbeitssicherheit („securidad ante todos“). Die Dritte schließlich erklärt einem den Sozialfond, in dem man automatisch als Arbeitgeber Mitglied ist, die Vierte nimmt eine Anwesenheitsliste auf und lässt einen alles unterschreiben, und der Fünfte schließlich erzählt einen etwas über die Firma und ihre Leitlinien. Teamarbeit, cooperación, participación und noch so einiges mehr. Insbesondere der letzte Vortragende hält eine aus meiner Sicht sehr westliche/europäische Ansprache. Der Personalchef höchst selbst erklärt, dass peruanische Produkte auf dem Weltmarkt qualitativ höherwertiger sind als chinesische, es aber auch Länder gibt, die mit besseren Produkten am Markt sind. Eine solche Präsentation, inklusive der Familie der Mitarbeiter von IncAlpaca, hätte so oder ähnlich auch in einem deutschen/europäischen Unternehmen stattgefuden. Die ganze Veranstaltung dauert gut eine Stunde.
Um zwölf habe ich dann eine consultación beim medico. Der fragt nochmal Name und Adresse ab, welche Krankheiten man als Kind schon hatte und horcht einem dann die Atmung ab und misst den Blutdruck. Fertig.
Zum Mittagessen gab es Bistekki mit Reis und Pommes und Spiegelei (das war etwas dolle in Salz gefallen), davor eine schöne Suppe und ein Brötchen dazu. Zum Nachmittag hin ist dann auch noch reichlich viel zu tun, es sollten schließlich diese Woche noch Ergebnisse herauskommen.
Wieder zu Hause erfahren wir von Steffi folgende Anekdote: Sie war zusammen mit Carmen und Raul auf dem Weg zu einem Vortrag, bei dem sie dolmetschen sollte. Raul verkündete dort, das wir Ende Juli alle eine Vortrag halten sollen über unsere Projekte hier. Soweit so klar. Allerdings habe dies auf spanisch zu erfolgen, denn wenn wir schon vier Monate hier sind, könne man das jawohl von uns erwarten. Auf die Nachfrage „Raul, du vier Monate in Deutschland und dann hälst du mir einen Vortag auf deutsch“ kam dann allerdings außer einem sehr erstaunten Gesichtsausdruck gar nichts mehr. Nicht, dass das ein Problem wäre, einen solchen Vortag (auch auf spanisch) zu halten, aber dieser Ansatz, jetzt ist das so, nur weil ein gewisser Raul das sagt, geht mal gar nicht. Aber als Sohn vom Rektor der Universidad Catholica de Arequipa, nun ja, den guten muss wohl mal jemand wieder auf den Boden der Tatsachen zurückholen.
Darüber hinaus, für die meisten von uns ist es ein leichtes, einen Vortrag über das eigene Projekt zu zaubern, auf die Nachfrage, worüber denn Steffi dann vortragen soll (sie übersetzt hier schließlich und betreibt keine wissenschaftliche Forschung), wurde ihr angetragen, doch die kulturellen Unterschiede zwischen Deutschland und Peru auszuarbeiten und zu präsentieren.
Dies nahmen wir zum Anlass, abends doch „den Peruaner“ (Hilfe, Vorurteile!) zu analysieren. Insbesondere die Erlebnisse vom Vortag mit Carmen und auch andere Erfahrungen hier, ließen unser Gastland in keinem so guten Licht erscheinen. Die erarbeitete Liste kann aber so auf keinen Fall vorgetragen werden, schließlich will Steffi nicht unmittelbar nach ihrem Vortrag vom Podium ins Taxi zum Flughafen steigen.
Auf dem Weg zum El Kosto (Alexandra, Steffi und ich) ist dies immer noch das Thema. Wir kaufen für die Party nachher bei Oskar ein kleines Geschenk (eine Flasche Pisco und eine Flasche Rum) außerdem noch Kleinigkeiten fürs Wochenende.
Mit dem Taxi zu Oskar. Oskar ist der peruanische Student, der das letzte Wintersemester in Magdeburg war. Er spricht sehr gut deutsch. Mit ihm und über in hatten wir ja auch vor zwei Wochen das Ferienhaus in Camana. Die Party ist ganz lustig. Wir lernen Oskars Bruder kennen, spielen Kicker, hören eine bunte Mischung aus Techno und Salsa und lassen uns auch das ein oder andere Getränk durchaus schmecken.

Um halb zwei geht’s dann weiter ins deja-vu. Dort werden wir vom Türsteher ohne Umschweife durchgewunken. Als Weißer hat man hier potentiell Geld und ist somit gern gesehener Kunde, ganz egal, in was für einfachen Klamotten man hier auftaucht. Der Eintritt ist grundsätzlich frei, der Laden finanziert sich über die gehobenen Getränkepreise. Arequipeña Negro ist leider aus, wie auch schon neulich im Irish Pub, also verlagere ich mich wieder auf das normale. Steffi probiert einen Caracho-Cocktail, der vor allem eines ist, dulce, also sehr süß. Wir verbringen die meisten Zeit auf der Dachterasse bei europäischer, elektronischer Musik und sind dann gegen drei, halb vier wieder zu Hause.

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Freitag, 13. April 2007

Donnerstag, 12. April (Tag 28)

Donnerstag, 12. April 2007 (Tag 28),
nach einer ausgeschlafenen Nacht (sind Nächte ausgeschlafen? - na ihr wisst schon was ich meine) gelingt der Arbeitstag auch sehr gut. Kuriosum am Morgen, unser Taxi ist zwar da, der Taxifahrer aber nicht. Wir warten noch ein wenig auf ihn, dann nehmen Andrea und ich ein anderes Taxi, da gibt’s ja hier genügend von.
Mein Projekt (Workflow-Visualisierung) geht gut voran, Nachmittags wird das ganze meinem Abteilungsleiter vorgestellt, der noch Änderungswünsche hat. Außerdem muss das Projekt noch runter vom meinem Notebook auf einen richtigen Server umziehen, aber dazu kommt es heute nicht mehr.
Vielleicht hier noch ein paar Worte zu der Computersituation hier auf Arbeit. Wer hat, bringt sein eigenes Notebook als Arbeitsgerät mit zur Arbeit. Dadurch hat man immerhin auch einen besseren Monitor als die hier noch reichlich vorhandenen 15“-Röhren. Außerdem hab ich Glück gehabt, dass ich am ersten Tag meine WLAN-Karte nicht mit hatte. So darf ich bis heute als einer der wenigen am LAN-Kabel hängen, und das arbeitet (oh Wunder) zuverlässiger als die kabellose Alternative.
Zum Mittagessen (ich entscheide mich gegen Meeresfrüchte, die zwar gut riechen aber seltsam aussehen) gibt’s Reis mit Kartoffeln und Rindfleisch, die Pansensuppe lasse ich aus.
Nachmittags ist unser Taxifahrer dann wieder da um uns abzuholen und wir erfahren, dass er eine Mageninfektion hat, es ihm nun aber schon wieder etwas besser geht und er demnächst irgendwann ins Krankenhaus muss deswegen.
Auf dem Rückweg machen ich endlich ein paar Fotos. Ich hatte mir das schon länger vorgenommen, allein morgens vor Abfahrt aber immer den Fotoapparat daheim gelassen.
Vulkan Misti

typische Straßenansicht

vierspurige Hauptstraße mit Brücke und Tankstelle

nochmal Vulkan Misti, diesmal mit Häusern und Stromleitungen

Vulkan Chachani

Allee mit typischen gelben Taxis und altem LKW im Hintergrund

nicht ganz so ernst zu nehmendes Schild an einer Brücke

Abends haben wir (Mario, Stefan, Steffi und ich) zu Hause eine lustige Skatrunde (ja, wir fahren ans andere Ende der Welt um in einem Haus voller deutschen Studenten Skat zu spielen) bis nachts um eins. Doppelkopf steht noch aus.

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Mittwoch, 11. April 2007

Dienstag, 10. April (Tag 26)

Dienstag, 10. April 2007 (Tag 26),
es geht allen schon wieder etwas besser. Alle begeben sich wieder zu ihren Praktikumsstellen und irgendwie geht’s weiter ...
Sogar auf Arbeit. Mein Betreuer hat nun endlich mal für mich Zeit, nennt mir die dringend benötigten Details und möchte auf einmal Ergebnisse bis Donnerstag. Nichts einfacher als das. Nach der ganzen Rumtrödelei der letzten Woche schaffe ich in sechs Stunden ein vorstellbares Ergebnis, welches morgen nur noch einmal etwas Feinschliff bekommen muss. Zum Mittagessen gibt es Reis mit res in einer grünen Pesto-Sauße mit Erbsen. Sehr lecker. Auch die Suppe (Reis und Meeresfrüchte) findet meinen Gefallen. Unser elf Uhr Snack war aus mir bisher unbekannten Gründen ausgefallen und so war ich empfänglich für umfangreiche Nahrungszufuhr.
Feierabend wie immer um fünf. Zuhause sollte es nun eigentlich erst noch zum Einkaufen ins „20. Jahrhundert“ gehen, was dann aber im Tausch für Ausruhen auf der Couch und Los Simpsons eingetauscht wurde.
Zu neun Uhr sind wir (Mario, Steffi und ich) dann zum ersten Treffen des Deutschen Stammtisch Arequipa in den Irish Pub hinter der Cathedrale aufgebrochen. Irgendwann tauchte noch die Julia aus dem grünen Haus auf. Das grüne Haus ist ein Kinderheim mit angeschlossenem Café. Steffi und André waren dort neulich schon mal Kaffee trinken und kennen ihre Kollegin. Später kommt noch André dazu, noch später auch noch Diana vom letzten Wochenende.

An dieser Stelle möchte ich kurz den Blog von Diana featuren: http://dianetmikaoperou.blogspot.com/ (fr.)


Für einen Stammtisch typisch verlagern wir uns (trotz Cocktail-Happyhour) auf den Bierkonsum (nein, wir sind hier nicht nur die ganze Seite am Saufen (auch wenn entsprechende Vermutungen mir gegenüber schon geäußert worden sind) und es ist auch nicht jedes dritte spanische Wort eine Bezeichnung für Alkohol...), Peru Libre (Cola, Pisco, Lemon) probieren wir dann vielleicht ein andernmal. Auch die etwas aufdringliche junge Damen vom Nebentisch, die sich immerwieder ins Gespräch einzumischen versucht, wohl auch, weil sie von ihren Freunden beim Billard-Spiel ausgeschlossen wird, und uns diverse Cocktails (u.a. die von ihren Billiard-spielenden Freunden) probieren lässt, kann uns nicht zu den Cocktails bringen, was aber auch an der allgemeinen Hochpreislage liegen kann (Arequipeña 5/8L für 7 Sol ist schon relelativ happig, Cocktails ab 10 Sol, Mischungen aber nicht so toll wie im Forum am Wochenende).
Noch kurz zum Peru Libre: Wir fragen nur, was drin ist und nehmen dann keinen und so erfahren wir nicht, ob er mit CocaCola oder mit IncaCola zubereitet wird. IncaCola ist hier relativ weit verbreitet, es schmeckt ekelig süß und meiner bescheidenen Meinung nach überhaupt nicht wie „richtige“ Cola. Sollte jedoch der genannte Peru Libre mit eben dieser Cola zubereitet sein, wäre das zumindest für mich ein guter Grund, ihn nicht zu nehmen.
André und ich spielen zwei Runden Billard (die erste Partie geht an mich, die zweite nicht) und es gelingt uns beiden nicht so recht, Kugel zu versenken, die Taschen sind reichlich knapp bemessen. Aber dafür sind die Spiele grundsätzlich kostenlos. Später versuchen wir uns noch an Andrés frisch erworbenem „Mensch-Ärgere-Dich-Nicht“ in der Lama-, Kondor- und Schaf-Edition, was uns dann aber mit vier Spielern irgendwann doch zu lange dauert. Um halb zwei brechen wir die Zelte ab und es geht im Taxi nach Hause. Eins ist klar, es wird eine Fortsetzung geben. Schon nächste Woche, beim Deutschen Stammtisch Arequipa.

Nachtrag: Der Stammtisch hat jetzt auch seine eigene Internetseite: http://stammtisch-aqp.blogspot.com/ (es./de.)

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Montag, 9. April 2007

Freitag, 06. April (Tag 22)

Freitag, 06. April 2007 (Tag 22),
Gegen kurz nach sieben werden wir wach. Nachts war ich zwischendurch auch schon mal wach geworden, der Wind hatte die Zeltwände doch ganz schön in Bewegung (und damit in Radau) versetzt. Anziehen, raus aus dem Zelt, Zähne putzen am Abgrund.



Es gibt keine Dusche (und später auch keinen Kaffee), aber mit dem Gedanken konnten wir uns ja schon lange genug arangieren. Was es dafür gibt ist Frühstück im Eselunterstand, dazu reichlich Moskitos.

Zu essen gibt es Brötchen mit Butter, zu trinken warmen Haferschleim aus Kinoa und Guave oder Apfel. Gegen neun werden wir dann von einem Pickup abgeholt, es geht erst zum Laden und dann weiter zu einem Park. (André: „Wie viele Leute passen auf einen Pickup?“ - „Immer einer mehr.“ (aus Mexico))
Davor noch ein kurzes Erdbeben, einige Steine fallen auf die Straße, es staubt aus den Bergen.
Nun steht noch die letzte Wanderung an. Eine Stunde dreißig durch die Wüste (Hälfte Berg hoch, die andere wieder runter).

Hier auch nochmal ein Erdbeben, wenn man ganz still steht, fühlt es sich übrigens so an, als stünde man auf einem wackeligen Stein.

Dann ein kleines Stück durch ein Tal und dann noch ein kurzes Stück am Fluss lang zu einem Wasserfall.

Hier machen wir Rast und eigentlich hab ich die Faxen dicken und würde am liebsten da bleiben und auf die anderen warten, bis sie auf dem Rückweg wieder hier langkommen, aber dann geht es doch weiter. Gut 45 Minuten weiter durch eine Schlucht immer am Bach lang, oder besser gesagt, durch den Bach. Der Weg ist etwas beschwerlich, ab dem Zeitpunkt, an dem ich beschließe, dass es egal ist, wenn die Schuhe nass werden, geht es besser. Am Zielort schließlich (sag ich eigentlich zu oft „schließlich“?), man hatte uns einen Badesee mit Wasserfall versprochen, ist eine kleine Wasseransammlung unter einem Wasserfall. Wir richten es uns bequem ein, haben auch noch reichlich Proviant, Apfel, Möhre, Schnitten und Kekse. Schuhe und Socken ausziehen zum Trocknen. Aufs Baden verzichte ich, obwohl ich schon seit gestern die ganze Zeit in Bade-Shorts herumlaufe.
Dann geht auf einmal mitten durch unsere Gruppe ein Steinbrocken eines Steinschlags nieder, 15 mal 15 Zentimeter, scharfkantig. Es passiert zum Glück nichts weiter, aber wir sind davon sowas von bedient, dass wir sofort unsere kleines Lager abbrechen und uns auf den Rückweg machen. Durch den Bach geht diesmal auch schneller (liegt es am bergab oder am „endlich wieder nach Hause“ ?).


Wir erreichen den ersten Wasserfall von Hinwegszwischenstopp. Mitten auf dem Weg, einer Steinmauer an dieser Stelle, hat es sich eine Großfamilie bequem gemacht zum Mittagessen. André erwirbt schlagartig die Sympathie und bekommt ein Stück Fisch auf die Hand. Als wir auf die anderen warten, gibt es noch einen Teller Essen für uns alle.
Den Weg durch die Wüste zurück.

Wir lenken uns mit Unterhaltung ab, der Weg ist eigentlich genauso weit wie auf dem Hinweg.
Es gibt dann noch ein Mittagessen, in dem Laden, und zwar einen Spaghetti-Auflauf, ähnlich wie dem neulich auf Arbeit. Allerdings schmeckt dieser deutlich besser und hungrig von der Wanderung verschlinge ich die gesammte Portion. Notiz an mich selber für nächstes Mal auf Arbeit: Nach Erdnuss-Soße ausschau halten, damit schmeckt es noch besser.
Dann geht es endlich wieder nach Hause, zurück in die Zivilisation. Zu hause dann duschen, die Sonnenmilch (dauernd mit LSF 55 eingekremt, trotzdem den Hals sehr rot) und Sand runterwaschen, frische Klamotten anziehen, Kaffee trinken.

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Donnerstag, 05. April (Tag 21)

Donnerstag, 05. April 2007 (Tag 21),
Wecker das erste mal um sechs, schließlich wollen wir zu fünft (Steffi, André, Andrea, Alexandra und ich) auf Wandertour gehen und um halb acht aufbrechen, um noch vor acht am Reisebüro zu sein, wo dann Abfahrt sein soll. Aufstehen dann aber doch erst um halb sieben, duschen, frühstücken, Sachen packen, Schnitten schmieren, noch versuchen, den Pullover trockenzubügeln, dann doch einen anderen genommen, um zehn vor acht dann aus dem Haus und mit zwei Taxis zur Avn. Jerusalem. Wir kommen um acht an und dann ist auch erst noch eine gemeinsame Besprechung. Es wird vollzählige Anwesen überprüft und dann geht es mit einem klapprigen Kleinbus los. Raus aus Arequipa Richtung norden. Wir besichtigen eine Steinmetzfabrik (nicht wirklich spannend) und dann geht es weiter nach Yura. Yura liegt in einem fruchtbaren Tal nordwestlich von Arequipa und man braucht keine 20 Minuten, bis man da ist. Es gibt die Möglichkeit, noch einmal einzukaufen in einem kleinen Laden, dessen Besitzer der Bruder vom Reiseleiter ist. Schließlich fahren wir weiter zu unserem Lagerplatz. Es ist eine etwas abgelegene Eselfarm am Ende der befahrbaren Straße ins Tal hinein. Oben am Weg steht ein noch nicht fertiges Haus mit Toilette ohne Spülung und davor liegt der Unterstand für die Esel. Außerdem gibt es noch einen Steinplatz und ein phantastisches Panorama über Terrassen-Landwirtschaft.

Wir laden unsere Sachen ab (im Haus), ziehen uns wassertaugliche Klamotten an und dann geht es los. Runter zum Fluss. Als hangabwärts, schätzungsweise 50-100 Meter Höhenunterschied.


Der Fluss ist eigentlich eher ein Bach, wir machen kurz Rast (Moskitos!) und dann geht’s auch schon wieder den Berg hinauf. Wir erfahren noch etwas über Kalköfen (zwei Tore zum Beheizen, Trichter von oben zum Beladen) sind dann irgendwann wieder im Dorf bei dem Laden (dessen Besitzer, ihr wisst schon ...). Wir waren gut zwei Stunden unterwegs und um halb zwei gibt’s dann Mittagessen in unserer Eselhütte: Kartoffel, Fleisch (sehr lecker, aber fettig und sehning, dafür gut zum mit den Fingern essen) und Salat (den ich auslasse). Wir haben nach dem Essen knapp 'ne Stunde Pause. Eigentlich alle nutzen die Zeit für eine kleine siesta, was mir Zeit lässt, unsere Reisegruppe noch ein wenig zu beschreiben. Wir sind die fünf Deutschen, dazu kommen zwei Franzosen (er und sie, aber kein Pärchen), die noch einen Peruaner im Schlepptau haben, der mal neun Monate in der Schweiz war und entsprechend gut deutsch spricht. Außerdem eine Mutter mit Tocher (10 Jahre alt) und zwei weitere Peruaner. Dazu noch die Reiseleitung.
Um viertel nach drei machen wir lustige Spiele („Der Plumssack geht rum“ in der Peru-Edition), schließlich richtet sich unsere Tour ja an Jugendliche. Danach zur Abwechslung mal eine Wanderung auf den nächsten Hügel. Naja, Berg. 300-400 Meter bergauf, leicht alpine Anforderung. Erkenntnis hier: Wenn man in der vorderen Gruppe mit dabei ist, hat man am meisten Pausen, schließlich geht’s meistens bald weiter, nachdem auch die Letzten eingetroffen sind. Von oben hat man dann aber tatsächlich eine gute Aussicht. Auf den Sonnenuntergang um kurz nach sechs warten Teile der Gruppe (Steffi ich und noch drei andere) nicht, sondern wählen den Abstieg, einen ausgetrockneten Gebirgsbach hinunter. Das geht leider viel schlechter, als es sich anhört. Das Gebirgsgestein ist scharfkantig und noch nicht von 1000 Jahren Wasserlauf rund geschliffen. Irgendwann wird es dann auch dunkel und ich hab nur meine Sonnenbrille auf und mit. Die andere liegt im Haus. Also rasch mit den allerletzten Sonnenstrahlen dorthin. Zum Abendbrot ist dann erstmal Lagerfeuer-Gucken angesagt, der Grill macht noch etwas Probleme. Die Zelte werden aufgebaut (durch die Reiseleitung) und wir machen es uns ums Feuer bequem. Die mitgebrachte Alkoholika werden rundgereicht, man kommt ins Gespräch. Schließlich liefert auch der Grill leckere Hotdogs (mit Mayo, die natürlich nicht vom Grill) und so ist für das leibliche Wohl gesorgt. Eine Autobatterie treibt den Verstärker und die Boxen an und aus einem MP3-fähigen Handy kommt (US-)englische Musik aus den 80er- und 90er-Jahren. Gegen elf, halb zwölf dann zu Bett, also ins Zelt. Draußen dröhnt die Musik weiter, Teile der Gruppe sind auch nochmal ins Dort gezogen zum Alkohol kaufen, dem wollten sich Steffi und ich dann aber wirklich nicht mehr anschließen, schließlich soll ja morgen um fünf Wecken sein und danach abermals große Tour.
Im Zelt dann das Aha-Erlebnis: Zelten auf Steinboden ohne Isomatte ist jetzt nicht so der Hit. Aber die Müdigkeit durch die Wanderungen vom Tag sowie das fortgeschrittene Wohlbefinden aufgrund von Speis' und Trank sorgen dafür, dass wir rasch und trotz der lauten Musik draußen schnell einschlafen.

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Mittwoch, 4. April 2007

Dienstag, 03. April (Tag 19)

Dienstag, 03. April 2007 (Tag 19),
es hat geklappt. Das Radio weckt uns mit Aerosmith, auch sonst wird englische Musik gespielt. Prima. Ok, sie spielen auch Hiphop, aber man kann ja schließlich nicht alles haben. Duschen, Kaffee, Frühstück und zur Arbeit.
Ich warte hier schon seit gestern darauf, das mein Betreuer (oder wer auch immer) dafür sorgt, dass ich weiterarbeiten kann. Ich verbringe den ganzen Tag damit, alles Mögliche zu machen, nur nichts für die Arbeit. Zum Mittagessen gibt es nach einer Süßkartoffelsuppe eine Komposition aus Reis, Zwiebeln, Erbsen und Möhren mit einem Stück Hähnchen und es schmeckt deutlich besser als Tags zuvor.
Ich mache pünktlich Feierabend und bin um viertel sechs zu Hause. Zum ersten Mal fehlt mir mein Fahrrad. Ich würde gerne aufs Rad steigen und einfach 'ne Stunde durch die Gegen fahren. Aber das ist hier erstens etwas gefährlich wg. des Autoverkehrs und zweitens habe ich kein Fahrrad. Ersatzweise ein kurzer Spaziergang durch die Nachbarschaft, eigentlich will ich ein paar Fotos machen, aber es wird rasch zu dunkel.
Unser Haus, von vor dem Wachtor aus gesehen

Unser Haus, von der anderen Seite

rechts am Haus vorbei, Richtung Dolores und Fitnesscenter

allgegenwertige VW Käfer

Gemeinsam ziehen wir dann zum Fitnesscenter, Steffi überlegt, Tai-Bo zu belegen zweimal die Woche, für mich ist nicht so recht was dabei, evtl. Geräte, mal sehen.
Zusammen mit Oskar, André und den Mädels fahren wir dann gegen halb sieben zum siglo veinte, einer Markthalle mit Klamotten, CDs, Spielsachen, Outdoor-Bedarf und überhaupt fast allem außer Lebensmitteln. Da ich nichts brauche, schlendere ich in Ruhe durch die Reihen.
Um kurz vor neun sind wir, nach einem Abstecher über unseren eigenen El Kosto wieder zu Hause. Ich gehe gegen halb 10 zu Bett, die anderen spielen noch Karten und erzählen sich Geistergeschichten.
Zu den VW-Käfern. Jedes zweite Auto hier ist ein Taxi und jedes dritte ein VW-Käfer. Bestimmt. Und bei den LKWs ist Volvo ganz vorne mit dabei ... Doch dazu später mehr.

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Montag, 2. April 2007

Sonntag, 01.04. (Tag 17)

Sonntag, 01.04.2007 (Tag 17),
ich schlafe schlecht. Draußen rauscht die ganze Zeit das Meer, in der Ferne fahren die Autos und LKWs auf der PanAm vorbei. Von fünf bis sechs regnet es. Es dreht sich alles ein wenig und meinem Magen ist auch etwas flau. Vielleicht hätte man Bier, Rotwein und Pisco nicht in der Reihenfolge kombinieren sollen.
Um neun Uhr aufstehen, duschen (kalt!, hier allerdings kein Ärger mit dem Vermieter sondern grundsätzlich nur kaltes Wasser) und Kaffee-Trinken. Frühstücken. Und dann ging's. In dem Moment machte es bei mir klick und die Welt war in Ordnung. Aus dem MP3-Player von André kommt Bigband-Musik, Oskar und Ursula machen Tunfisch mit Zwiebeln und Tomate.
In aller Ruhe (gegen halb 11) trödeln wir wieder zum Strand und am Nachmittag wollen wir noch ins Zentrum von Camana. Ich probiere Bodyboard surfen aus und das geht, selbst für einen Sportmuffel wie mich, sehr gut.

Man muss weit in den Ozean reinlaufen (mind. 50 Meter, aber das Wasser bleibt halbwegs flach) und muss dann auf eine schöne Welle warten, in diese Reinspringen und sich dann nur noch von ihr Richtung Ufer treiben lassen. Am besten geht das mit Doppelwellen, aber die sind recht selten. Man bekommt auch schnell einen Blick für tolle und nicht so tolle Wellen und wartet lieber eine mehr ab, als sich von einen lahmen „Wellchen“ im Schneckentempo zum Strand befördern zu lassen. Das Wasser ist wirklich kalt (wahrscheinlich genauso kalt wie gestern), aber wenn man sich bewegt und ehrgeizig auf die richtige Welle wartet, dann stört das nach kurzer Zeit gar nicht. Wenn man aus dem Wasser kommt, wärmt einen die Sonne auch schnell wieder auf, zwei bis drei Minuten von jeder Seite, und auch die Badehose ist wieder trocken.
Dann Sombrero aufsetzen und Sonnenbrille und hoffen, dass die Sonnenmilch wasserfest ist. Das ist sie bei mir allerdings auch. Ich passe ein wenig auf mit der Sonnendosis, ziehe recht bald schon ein T-Shirt über und verbrenne mir in den zwei Tagen nichts. Nur die Rückseiten meiner Unterschenkel sind etwas rot geworden. Im Gesicht und an den Armen bin ich nun ein wenig gebräunt.
Außerdem noch die Vögel. Die Möwe ist ein scheues Tier. Den Menschen lässt sie nur bis auf einige Meter an sich heran, dann fliegt sie weg. Es macht einen Mordsspaß, in ein Schwarm sitzende Möwen zu laufen und diese aufzuscheuchen. Das Laufen kann man sich übrigens sparen, wenn man einfach nur mit dem Sombrero nach ihnen winkt.
Zum Mittagessen gibt es nur einen kleinen Imbiss (ich gehe nach Hause und esse eine Banane und ein Sandwich) und um 14h Uhr kommt tatsächlich Aufbruchstimmung am Strand auf. Unser Taximann ist auch schon da, er fährt mit uns gegen 15:30 Uhr ins Zentrum.


Unsere Sachen lassen wir erstmal noch im Haus, schließlich ist der Kofferraum nicht mehr abschließbar, das Schloss fehlt.
In Camana umrunden wir den Plasa de Armas (jedes Kaff hat so einen), durchschreiten eine moderne Fußgängerzone und essen ein queso helado in einem Eiscafé.



Es gibt zwei Preislisten, eine für die Touristen in der Speisekarte und eine für die Einheimischen auf Nachfrage. Weil wir Oskar dabei haben, zahlen wir wie die Einheimischen nur ein Viertel der Touripreise. Weiter geht’s durch den Ort. In einem weiteren Café wollen wir noch einen Kaffee trinken und einen kleinen Snack einnehmen. Hier läuft laut Fußball (Uni Lima gegen so-und-so) im Fernsehen (sonst läuft überall Salsa oder Reaggeton).
Der café con letche ist noch schlechter als im Uni-Café. Lauwarme Milch mit einem Hauch von Instantkaffee. Kaffee ist hier sowieso ein Problem. Zu hause sind wir zu Filterkaffee übergegangen (mit selbst mitgebrachten Filtertüten aus Deutschland), diesen bekommt man zwar auch hier und da zu kaufen, aber Standard ist er leider noch nicht. Immerhin liefert man uns auf Nachfrage noch jedem eine weitere Tüte Instantpulver dazu. Das macht den Kaffee zwar auch nicht wärmer, aber immerhin etwas stärker.
Der Hamburger con carne besteht aus zwei scheiben Toast und ist nicht der allergrößte, aber für 3,50 Soll (90 ct) geht das noch.
Um halb selchs schließlich brechen wir auf (Fragt nicht nach den Toiletten, ihr wollt es nicht wissen), zum Haus, Sachen einladen und dann wieder rauf ins Gebirge. Um kurz nach acht erreichen wir unfallfrei Arequipa. Wir sind alle ein wenig fertig mit der Welt („Hurra, wir leben noch!“). Auspacken.
Mario kommt bei uns im Haus an. Nach allgemeinem Hallo und Zimmerzuteilung ziehen Oskar, André und er nochmal los in die Innenstadt, ich gehe um kurz nach 11 zu Bett und bekomme nichts weiter mit.

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Samstag, 31.03. (Tag 16)

Samstag, 31.03.2007 (Tag 16),
Wecker um kurz vor sechs, aufstehen, duschen, frühstücken, Sachen zusammensuchen, mit Oskar und seiner Freundin Ursula per Taxi zum Busbahnhof. Dort werden wir von ein vertrauenerweckenden freundlichen jungen Mann abgefangen, wir könnten doch auch mit seiner Limosine mitfahren. Oskar und ich begutachten das Auto und schließlich sitzen wir zu fünft plus Fahrer in einer etwas klapperigen (mindestens schon 10 Jahre alten) Chevrolet und fahren Richtung Camana. Camana ist eine kleine Stadt am Meer, ca. zwei Autostunden von Arequipa entfernt.



Also auf die Panamericana (auf meiner Liste „Dinge, die ich immer schon mal machen wollte“ ein Häckchen an einen Eintrag „Panamericana Befahren“).
Ankunft um kurz nach 10 in La Punta, einem kleinen Stranddörfchen am Pazifik nach gut zwei Stunden Fahrt.


Sachen auspacken und zum Strand. Das Wasser ist relativ kalt, hat aber schöne Wellen. Der Strand nicht der aller Sauberste, aber dafür ist man relativ alleine. Wir haben eine kleine Strandhütte (es ist eigentlich nur ein Dach ohne Seitenwände) und mit diesem und reichlich Sonnenmilch (LSF 55) übersteht man auch das gebrutzelt werden. Es taucht sogar ein Eismann auf seinem Fahrrad auf (völlig außerhalb der Saison und nur für uns 5 Leute), aber wir brauchen nichts.
Ansonsten langweile ich mich ab irgendwann, okay, man kann 'ne Runde baden, in der Sonne liegen oder einen Strandspaziergang machen, aber irgendwann ist dann auch gut. Dann hat man alles gesehen und es könnte eigentlich was Neues passieren. Dumm ist in solchen Momenten dann nur, wenn die anderen Mitreisenden mit der Ist-Situation voll zufrieden sind und auch nichts anderes unternehmen wollen. Ich überlege ernsthaft, in den nächstbesten Bus zu steigen und wieder nach Hause zu fahren. Bis um fünf mache ich schließlich Siesta (im Schatten!). Irgendwann gehen wir wieder zum Haus und machen Abendessen. Mir ist ein wenig fröstelich vom im Schatten liegen, aber mit einem dicken Wollpullover geht auch das wieder in Ordnung. Ich machen ein paar Fotos und nach etwas zu Essen wird es auch etwas besser (Essen hilft eigentlich immer ganz gut bei mir ;) ).



Wir machen einen Spaziergang ins Zentrum von La Punta, es ist dunkel (halb 8). Der einzige Laden, der in dem ganzen Nest auf hat, ist ein 24h-Tante-Emma-Laden. Er ist 6 Meter breit und 3 Meter hoch. Über die ganze Breite erstrecken sich vorne eine Theke und hinten (dann auch über die ganze Höhe) ein einziges Regal. Es gibt eigentlich alles (sogar Kaffee fürs Frühstück!) und die Verkäuferin wischt vor Herausgabe der Ware auch die oberste Staubschicht ab.
Der Plasa de Armas von La Punta wird von zwei Hunden bevölkert, ist nicht beleuchtet und auch sonst nicht so wirklich der Hit. Man stelle sich zweigeschossige Plattenbauten vor, verlassen, nicht beleuchtet, teilweise mit vernagelten Fenstern und das ganze außerhalb der Saison.
Zum Glück haben wir unseren eigenen Hund dabei, der sich der Sache mit den Hunden annimmt. Unser Hund (eine Hündin) gehört dem Wachmann, von dem wir den Schlüssel für unser Ferienhaus abholen mussten. Er tingelt uns schon seit dem Nachmittag immer hinterher und man gewöhnt sich dran. Zumindest wird man in Ruhe gelassen (von anderen Hunden und auch von Passanten).
Wir kommen also um halb 9 wieder zu Hause an, der Spaziergang war jetzt nicht so der Hit, wie irgendwie fast alles heute, vielleicht lag's an mir. Wir spielen Schach (ich verliere zweimal), trinken Rotwein aus Tetrapaks (der von Nancies Hochzeit, schmeckt ganz brauchbar) und essen Chips. Als wir schon fast gut angetüdelt sind, beschließen die anderen, dass es nun Zeit wäre für das Lagerfeuer am Strand. Dafür hatten wir ja auch extra Holz mitgenommen. Etwas (die anderen würden sagen „reichlich“) widerwillig schließe ich mich dem schließlich an. Und dort wird es dann auch noch richtig gut. Oskar spielt Gitarre am Feuer (Manu Chau und was ihm sonst noch so einfällt), wir trinken Pisco und ich kann ein wenig am Feuer kokeln und darf dann auch mal ein wenig Gitarre spielen.
Gegen halb 2 erreichen wir schließlich wieder unser Haus, fertig mit der Welt endet der Tag.

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Freitag, 23. März 2007

Freitag, 23. März 2007 (Tag 8)

Jetzt endlich Fotos.
Heute Bilder vom Campus-Rundgang. Ich lass das erstmal unkommentiert.











Eigentlich wäre jetzt hier Schluss, aber während wir noch so draußen standen und warteten, fand sich folgender kleiner Vogel ein:



Ein wilder lebender Kolibri.

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